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Öko-Markt hat um 10 % zugelegt

Der Handel mit Bio-Lebensmitteln wächst und habe in Deutschland um ca. 10% auf jetzt 5,8 Mrd. Euro zu. Das erklärte Alexander Gerber, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), am Mittwoch unter Berufung auf ZMP-Zahlen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Handel mit Bio-Lebensmitteln wächst und habe in Deutschland um ca. 10% auf jetzt 5,8 Mrd. Euro zu. Das erklärte Alexander Gerber, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), am Mittwoch unter Berufung auf ZMP-Zahlen. Damit schwäche sich das Wachstum gegenüber den Vorjahren zwar leicht ab, bleibe aber im fünften Jahr in Folge zweistellig. Leider würden jedoch nach wie vor nicht genügend Landwirte auf Bio umstellen, um dem Marktwachstum gerecht zu werden, erklärt er auf der Bilanz-Pressekonferenz des BÖLW. So wuchs die Zahl der Betriebe um 4,8 % (Vorjahr 2,7 %) auf 10 410 Bio-Betriebe, die Fläche nahm um 5 % (Vorjahr 4,8 %) auf 621 038 ha zu. Der Verband schätzt, dass 2008 insgesamt \- also einschließlich der verbandslosen EU-Betriebe \- 19 824 Betriebe 911 385 ha ökologisch bewirtschafteten. "Dabei beobachten wir den Trend, dass sich die leistungsfähigen Betriebe verstärkt den Verbänden des Ökologischen Landbaus anschließen", zeigt sich Gerber erfreut.


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Das Wachstum des Bio-Marktes geht nach Verbandsangaben unterdessen mit strukturellen Veränderungen im Bio-Fachhandel einher. Den wachsenden Ansprüchen der Verbraucher folgend, geht der Trend zu den Bio-Supermärkten mit großem Sortiment. So nahm die Zahl der Bio-Supermärkte 2008 um 50 zu, gleichzeitig stagnierte die Gesamtzahl der Bio-Fachmärkte. Die Verkaufsfläche wuchs insgesamt um 36 750 m2. Die kleineren "klassischen" Bio-Läden stehen laut BÖLW vor besonderen Herausforderungen: Sie wachsen, weichen oder entwickeln sich zu beratungsstarken Spezialitätengeschäften.


Bioland konnte 500 neue Landwirte gewinnen



Auch der ökologische Anbauverband Bioland hat ein positives Fazit gezogen. Insgesamt habe sich die Zahl der verbandsgebundenen Biobetriebe um 504 auf 9 906 erhöht und die ökologisch bewirtschaftete Fläche sei um 31 175 auf 621 038 ha gewachsen. Bioland habe dabei seine Stellung als größter Bioanbauverband ausbauen und 50 % der neuen verbandsgebundenen Betriebe und 71 % der Flächenzuwächse für sich gewinnen können, erklärte Thomas Dosch, Präsident von Bioland anlässlich einer Pressekonferenz zur Internationalen Grünen Woche. Während das gesamte Flächenwachstum der verbandsgebundenen Biobetriebe 2008 in Deutschland bei fünf Prozent lag, habe Bioland ein Flächenwachstum von 10 % verbucht, so Dosch weiter.



Nach Einschätzung von Prof. Dr. Ulrich Hamm von der Universität Kassel-Witzenhausen kann das insgesamt etwas verlangsamte Wachstum nur bedingt auf Faktoren wie Konsumzurückhaltung oder Preissteigerungen zurückgeführt werden: "Das schwächere Wachstum beruht zu einem erheblichen Teil auf Rohstoffengpässen, die vor allem in der ersten Jahreshälfte 2008 zu merklich schwächeren Umsatzsteigerungen bei verschiedenen Milchprodukten, Brot, Gemüse und sogar Kartoffeln geführt haben", so Hamm. "Die Wachstumszahlen für 2008 sind weiterhin beachtlich hätten aber noch höher ausfallen können." Auch für die Zukunft sieht der Marktexperte ein großes und weiter wachsendes Interesse der Verbraucher an Biolebensmitteln, wobei die Ansprüche in Bezug auf Qualität, transparente und regionale Herkunft sowie ethische Werte steigen.


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