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„Öko-Milch ist krisenfest“

Gegenüber dem Delmenhorster Kreisblatt hat Milchbauer Guido Holtheide aus Grafeld (Landkreis Osnabrück) geschildert, wie froh er über seine Entscheidung ist, im November auf Bio umgestellt zu haben, um dem „Hamsterrad“ zu entkommen. Die Biomilch-Nische erweise sich seit Jahren als krisenfest.

Lesezeit: 3 Minuten

Gegenüber dem Delmenhorster Kreisblatt hat Milchbauer Guido Holtheide aus Grafeld (Landkreis Osnabrück) geschildert, wie froh er über seine Entscheidung ist, im November auf Bio umgestellt zu haben, um dem „Hamsterrad“ zu entkommen. Die Biomilch-Nische erweise sich seit Jahren als krisenfest.


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Für die Milch seiner 100 Kühe erhält Guido Holtheide, der jetzt nach den Regeln von Biokreis arbeitet, 49 Cent pro Liter. Seine konventionell produzierenden Kollegen bekamen im Januar 36 Cent und laut Prognosen soll der Milchpreis dort weiter sinken, berichtet die Zeitung, die zur Neuen Osnabrücker Zeitung gehört, weiter.


Warum der Ökomilchpreis stabil bleibt, erklärt Agrarwissenschaftler Ralf Loges von der Carl-Albrechts-Universität Kiel in dem Artikel wie folgt: „Entgegen der ersten Befürchtungen kam es trotz der Umstellungswelle zu keiner Überproduktion bei deutscher Öko-Milch, denn Molkereien hatten zum Teil nur eine begrenzte Anzahl von Neulieferanten zugelassen.“


Das bekamen auch die Holtheides zu spüren. Gemeinsam mit sechs weiteren Milchviehbetrieben aus der Region haben sie die Umstellung gewagt. Keine Molkerei in der näheren und weiteren Umgebung wollte ihre Milch haben. Jetzt liefern sie an die „Berliner Milcheinfuhr Gesellschaft“, die in der Gläsernen Molkerei in Mecklenburg-Vorpommern verarbeiten lässt. Die Milch wird quer durch Deutschland gefahren, bevor sie als ökologisch erzeugte Trinkmilch oder Joghurt im Supermarktregal landet, berichtet das Delmenhorster Kreisblatt weiter.


Laut Loges sind zehn Cent Preisunterschied auf jeden Fall notwendig, damit sich Ökohaltung der Rinder rechnet. Ein Risiko für die Betriebe sei allerdings die etwa zweijährige Umstellungsphase, da die Bauern dann schon ökologisch wirtschaften müssen, ihre Milch aber nicht als öko verkaufen dürfen. Auf etwa 1000 Euro pro Kuh beziffert Landwirt Holtheide die Kosten der Umstellung. „Und da sind notwendige Neu- oder Umbauten der Ställe noch nicht mit drin.“


Holtheide ist dennoch sehr zufrieden, wie er gegenüber der Neuen Osnabrücker zeitung sagte. Wirtschaftlich aber auch menschlich gehe es ihm jetzt besser. „Immer weiter wachsen. Aus diesem Hamsterrad wollte ich einfach raus.“ Auch die Überlegung, den Hof aufzugeben, stand im Raum, gerade weil er sich in Grafeld angesichts angrenzender Naturschutzgebiete nicht mehr weiter ausbreiten konnte. Die Zeitung erinnert in dem Zusammenhang daran, dass sich die Zahl der Betriebe mit Milchkühen seit dem Jahr 2000 halbiert habe.


Wie das Kreisblatt aus Delmenhorst weiter schreibt, liefern die Landwirte heute doppelt soviel Biomilch an die Molkereien ab als noch vor zehn Jahren. Mehr als eine Milliarde Liter sollen es 2018 werden, schätzen Marktexperten. Mit Blick auf den Gesamtmarkt sei das allerdings auch nur ein Liter pro Einwohner und Monat. Auch der neue Produktionsrekord werde nicht genügen, um die Nachfrage zu decken. Importe aus Österreich oder Dänemark müssten die Lücke schließen, heißt es.


Auf der Leitmesse „Biofach“ in Nürnberg präsentieren ab heute fast 200 Aussteller Produkte aus ökologisch erzeugter Milch. Über 4000 Öko-Milchbetriebe in Deutschland liefern nach Angaben des Bauernverbandes mittlerweile den Rohstoff. Tendenz steigend. Ganz im Gegensatz zum Preis für konventionelle Milch.  

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