Die Forderung nach einer Abschaffung der verpflichtenden Kennzeichnung bei der Härtung von Fetten hat die neue Präsidentin des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Jaana Kleinschmit von Lengefeld, bekräftigt. Gleichzeitig hob sie die bisherigen Bemühungen der Wirtschaft zur Reduzierung von Transfetten hervor.
Anlass war die Ankündigung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trans-Fettsäuren innerhalb der nächsten fünf Jahre aus Lebensmitteln zu verbannen. Kleinschmit von Lengefeld begrüßte diesen Schritt. Sie erinnerte an den 2017 veröffentlichten „Praxisleitfaden Siedefette“ zum Einsatz transfettsäurearmer Öle und Fette in Bäckereien. Darin werde die Verwendung vollständig gehärteter Fette empfohlen, da bei der Vollhärtung Transfette eliminiert würden.
Bereits seit 2012 gelte zudem die Empfehlung der deutschen Lebensmittelindustrie zum Verzicht auf teilgehärtete Fette, so die OVID-Präsidentin. Die derzeitige Kennzeichnung des Härtungsgrades ist nach Ansicht der Branche jedoch missverständlich. Den Unterschied zwischen bedenklicher Teil- und unbedenklicher Vollhärtung verstehe kein Verbraucher, monierte Kleinschmit von Lengefeld. Die Regelung verwirre mehr, als sie aufukläre. Die Branche fordere daher die Abschaffung der irreführenden Härtungskennzeichnung.
Die neue Verbandspräsidentin hatte das Amt in der Vorwoche übernommen. Sie gehört seit 2014 dem OVID-Präsidium an und ist Vorstandsvorsitzende der ADM Hamburg AG. Kleinschmit von Lengefeld folgt auf Wilhelm F. Thywissen, der die Branche 20 Jahre lang geprägt hatte. Der 65-Jährige ist Generalbevollmächtigter der Ölmühle C. Thywissen GmbH in Neuss.