In Österreich müssen die Landwirte auch in diesem Jahr Einkommenseinbußen verkraften. Wie die Statistik Austria unter Berufung auf erste vorläufige Ergebnisse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung mitteilte, haben sich die Agrareinkommen 2014 trotz Steigerung der Erntemengen und Milchproduktion das dritte Jahr in Folge rückläufig entwickelt.
Hauptgründe dafür seien Preiseinbußen in der pflanzlichen Erzeugung sowie für Schweine und Rinder, witterungsbedingte Ertragsausfälle im Weinbau und geringere Agrarförderungen. Das landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft gemessen als Faktoreinkommen dürfte den Statistikern zufolge gegenüber 2013 im Durchschnitt real um 2,4 % gesunken sein, nach einem Minus von 10,4 % im Vorjahr und einem Rückgang von 5,2 % im Jahr 2012.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Hermann Schultes, sprach von einem „Rückschlag“. Angesichts des dritten Minus in Folge sei es „purer Zynismus“, über neue Steuern für die Landwirtschaft nachzudenken. Vielmehr brauchten die Bauern in dieser Situation Zukunftskonzepte.
Auch der Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, Felix Montecuccoli, warnte mit Hinweis auf die Entwicklung der Agrareinkommen vor zusätzlichen Belastungen, weil dann auf die Substanz zurückgegriffen werden müsse.
Unterdessen forderte der Team-Stronach-Agrarsprecher Leo Steinbichler Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter zum Handeln auf. Es sei dessen Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Einkommen der Bauern wieder stiegen, und zwar durch einen, verstärkten Fokus auf regionale Produkte und die einzigartigen österreichischen Spezialitäten.