Der Bauernbund Österreich spricht angesichts des Preisverfalls bei Milch und Schweinefleisch von einem „totalen Marktversagen“ und fordert von der heimischen Regierung die Einrichtung einer unabhängigen Agrarmarkt-Control zur Marktüberwachung.
„Mit durchschnittlich 30 Cent Bauernmilchgeld produzieren die österreichischen Milchbauern derzeit auf Verlust“, sagte Bauernbund-Präsident Jakob Auer dem ORF. Auer forderte einen Milcherzeugerpreis von mindestens 40 Cent/kg netto, damit die österreichischen Bauern kostendeckend produzieren können.
Beim Schweinefleisch sei der Preis für Bauern mit 1,30 Euro je Kilo auf einem Siebenjahrestief. „Wir werden vom deutschen Markt völlig überschwemmt.“ Der Bauernbund-Chef warnte angesichts der Preisentwicklung vor einer Pleitewelle bei Milch- und Schweinebauern.
Ähnlich äußerte sich der steirische Agrarlandesrat und Bauernbund-Obmann Hans Seitinger. Am 12. September werde daher landesweit protestiert. Der Appell an den Handel und die Konsumenten: fairere Preise für steirische Produkte.
EU-Agrarkommissar Phil Hogan lehnte unterdessen die Wiedereinführung einer Milchquotenregelung ab. „Wir stimmen alle überein, die Marktorientierung der gemeinsamen Landwirtschaftspolitik beizubehalten“, sagte er.