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Offene Agrarmärkte können Klimawandel besser auffangen

Ein Plädoyer für den Freihandel hinsichtlich Klimaschutz und Landwirtschaft hat der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam gehalten. Aus seiner Sicht können offene Agrarmärkte den Klimawandel besser auffangen. Er ruft aber zur politischen Begleitung des Freihandels auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Plädoyer für den Freihandel hinsichtlich Klimaschutz und Landwirtschaft hat der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam gehalten. Aus seiner Sicht können offene Agrarmärkte den Klimawandel besser auffangen. Er ruft aber zur politischen Begleitung des Freihandels auf.


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In einem Namensbeitrag für die Süddeutsche Zeitung hat sich in dieser Woche der Forschungsbereichsleiter am Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam, Hermann Lotze-Campen, zu der Verknüpfung von Freihandel, Klimaschutz und Landwirtschaft geäußert. Er verweist darin darauf, dass im Zuge des Klimawandels mit extremen Wetterlagen und mit mehr Dürren und mehr Überflutungen zu rechnen sein wird. Damit würden auch die Missernten zunehmen. "Die Preise von Weizen, Mais und Reis werden steigen, vor allem in Entwicklungsländern wird auf eine ausreichende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln kein Verlass sein", schreibt er. Aus seiner Sicht könne der Freihandel hier helfen. Die Forschung zeigt laut Lotze-Campen, dass gerade offene Agrarmärkte dazu führen, dass die Veränderungen der Produktionsbedingungen durch den Klimawandel besser aufgefangen werden können.


Agrarhandel als ein Instrument der Klimapolitik


Der Handel mit Getreide oder Fleisch könne ein Element von mehreren Instrumenten der Klimapolitik sein. Ein offenes Handelssystem könne besser einen Mangel oder einen Überschuss an Grundnahrungsmitteln zwischen unterschiedlichen Regionen ausgleichen, so der Forscher. Er berichtet weiter von Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, die zeigten, dass bei einer restriktiven Handelspolitik die Verluste durch den Klimawandel in der Landwirtschaft weltweit auf etwa 2,5 Billionen Dollar im Jahr steigen könnten. Würde der Handel hingegen weiter liberalisiert, ließen sich diese Verluste wenigstens halbieren, schreibt er. Offene Handelswege könnten danach zu niedrigeren Nahrungsmittelpreisen führen. "Das kommt am Ende vor allem ärmeren Bevölkerungsgruppen in den Entwicklungsländern zugute, die einen hohen Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben müssen", so Lotze-Campen.


Politik soll Marktöffnung begleiten


Aus Sicht von Lotze-Campen muss eine weitere Öffnung der Märkte von der Politik begleitet werden. In trockenen Weltregionen zum Beispiel sollte die Wasserentnahme durch die Landwirtschaft reguliert werden; am besten durch ein lokal angepasstes Preissystem, das auch die Grundbedürfnisse armer Bevölkerungsschichten berücksichtigt. Ansonsten könne sich die Wasserknappheit in einer Region durch den Export von Agrargütern sogar verschlimmern. Es dürfe auch nicht so sein, dass Entwicklungsländer ihre Märkte öffnen - gerade Regionen wie Europa müssen ihre Agrarmärkte weiter liberalisieren und preisverzerrende Subventionen weiter abbauen, argumentiert er weiter. Bei der Öffnung der Agrarmärkte ginge es am Ende um das "wie nicht nur um das ob", schreibt er.


Deutschland soll den Vorsitz bei den G-20 nutzen


Den Vorsitz bei den G-20-Staaten, den von Deutschland 2017 inne hat, benennt er als eine Chance. "Gemeinsam können diese Staaten Klimapolitik, Agrarpolitik und Handelspolitik stärker verknüpfen", schreibt Lotze-Campen. Es wäre ein Zeichen gegen den Trend, neue Grenzen zu setzen. "Die Chancen einer gesteuerten Globalisierung, nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel weltweiter Arbeitsteilung und verbesserter Ressourceneffizienz, sollten wir unbedingt gemeinsam nutzen", lautet sein abschließender Aufruf.

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