Der Parlamentarische Abend des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) am letzten Abend der alten Bundesregierung in Berlin war gut besucht. Es nutzten nicht nur zwei Minister die Gelegenheit, mit jungen Menschen aus den ländlichen Räumen ins Gespräch zu kommen, sondern auch drei Staatssekretäre und 24 Abgeordnete des Bundestages.
„Diese Wertschätzung kommt nicht von ungefähr. Sie zeigt, dass unsere Anliegen aktueller denn je sind und unsere intensive Auseinandersetzung mit dem Koalitionsvertrag nicht ungehört verhallt“, so die beiden BDL-Bundesvorsitzenden Nina Sehnke und Sebastian Schaller nach der Veranstaltung am Dienstag in Berlin.
Mehrfach hatte der BDL kritisiert, dass Jugendverbände in dem Fahrplan der neuen Bundesregierung nicht vorkommen. Also nutzte er seinen Parlamentarischen Abend, um erneut nachzuhaken. „Wir hatten die Förderung der Jugendverbandsarbeit im Entwurf des Koalitionsvertrags. Wir sind uns in der Koalition darüber einig, dass wir die Jugendverbandsarbeit stärken werden“, sagte Dr. Katarina Barley bei ihrem letzten offiziellen Termin als Bundesjugendministerin, bevor sie sich für einen der Thementische entschied und dort mit der Landjugend und Abgeordneten darüber debattierte, wie sich Jugendliche für Politik begeistern lassen und die Akzeptanz unserer Demokratie gestärkt werden kann.
Agrarpolitische Gesprächstische
An den agrarpolitischen Gesprächstischen ging es um Tierwohl und seine Label, um Digitalisierung und die Ackerbaustrategie, um Herausforderungen in der Landwirtschaft auf nationaler wie europäischer Ebene.
Auch der scheidende Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt nahm in einer der kleinen Diskussionsrunden beim Parlamentarischen Abend Platz, um abseits vom Protokoll mit Junglandwirten und Fachpolitikern über Tierwohllabel und nachhaltige flächendeckende Landwirtschaft zu diskutieren. Zuvor hatte er in einem kurzen Talk betont, wie wichtig die Landjugend bei der Gestaltung der zukünftigen Landwirtschaft ist und sich für ihre gute konzeptionelle Arbeit bedankt. „Zusammen mit dem BDL haben wir ziemlich viel auf den richtigen Weg gebracht“, sagte der Minister.
Das Ende der Gesprächsrunden gab den Auftakt für unzählige weitere Gespräche, in denen sich die Abgeordneten und Landjugendlichen weiter austauschten. „Am letzten Abend der alten Bundesregierung war unser Parlamentarischer Abend eine Bestandsaufnahme für die neue. Wir haben diskutiert, wie die im Koalitionsvertrag verankerten Vorhaben besser zu unseren Vorstellungen einer zukunftsfitten Politik fürs Land passen und was sich da ändern lässt“, so die BDL-Bundesvorsitzende Nina Sehnke.