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Parlaments-Studie: Brexit-Folgen treffen Deutschland vor allem beim Agrarhandel

Die vom Brexit zu erwartenden Einschnitte beim Europäischen Agrarhaushalt schlagen ab 2020 mit rund drei Milliarden Euro jährlich zu Buche. Dies geht aus einer am Dienstag vom wissenschaftlichen Dienst des Europäischen Parlamentes (EP) veröffentlichten Studie hervor.

Lesezeit: 3 Minuten

Die vom Brexit zu erwartenden Einschnitte beim Europäischen Agrarhaushalt schlagen ab 2020 mit rund drei Milliarden Euro jährlich zu Buche. Dies geht aus einer am Dienstag vom wissenschaftlichen Dienst des Europäischen Parlamentes (EP) veröffentlichten Studie „Possible Impact of Brexit on the EU budget and in particular CAP funding“ hervor. Deutschland muß durch den Austritt des Vereinigten Königreichs (UK) um seinen größten Handelspartner im Agrar- und Lebensmittelbereich bangen.



Die großen sogenannten „Nettozahler“ stellen bisher Deutschland und Großbritannien dar, die jährlich 5,1 Milliarden Euro beziehungsweise drei Milliarden Euro in den EU-Haushalt einzahlen. Die Autoren der Studie rechnen vor, dass ein Ausgleich der Brexit-Lücke durch höhere Beiträge der Mitgliedstaaten alle Länder durch eine Verschlechterung ihre Nettobilanz (also Begünstigung von EU-Geldern) treffen würde. Aber vor allem Österreich, Deutschland, die Niederlande und Schweden würden ihre Rabatte verlieren und sich allesamt in der Gesamtbilanz von Einzahlungen nach Brüssel und Rückflüssen aus EU-Fonds deutlich verschlechtern.


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„Höhere Zahlungen Richtung Brüssel verschlechtern das ohnehin schon existierende Ungleichgewicht von GAP-Nettozahlern und Nettoempfängern“, fasst die Brexit-Studie zusammen. In diesem Szenario würde sich Deutschlands Nettobilanz um 6,1 Milliarden Euro verschlechtern und auch Frankreich müsste eine GAP-Nettodefizit von 1,2 Milliarden Euro per annum verkraften.



Ungleichgewicht zwischen Nettozahlern und Nettoempfängern steigt weiter an



Gibt es keine Umschichtungen im EU-Haushalt, beziehungsweise mehr Geld für Brüssel aus den EU-Mitgliedstaaten, gehören Europas Landwirte zu den großen Verlierern des Austritts Großbritanniens aus der EU mit Wirkung vom 30. März 2019. Polen würde demnach von Zahlungsausfällen am stärksten betroffen. Gefolgt von Griechenland, Rumänien und Spanien. Diese vier EU-Staaten alleine profitieren vom aktuellen Regime jährlich mit neun Milliarden Euro von der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).



Deutsche Agrarproduzenten sind größte Exporteure Richtung UK



Deutschland, die Niederlande und Frankreich sind vom Brexit als Exporteure von Fleisch, Milchprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln nach Großbritannien am stärksten betroffen. Die bilateralen Handelsbeziehungen dieser drei Länder machen zusammen 50 Prozent des gesamten Warenaustauschs mit der EU27 aus.



Verarbeitete Lebensmittel machen mit einem Warenwert von jährlich rund 17 Milliarden US-Dollar zehn Prozent des EU-Gesamtexports aus. An zweiter Stelle beim Export im Food Bereich stehen die Milch- und Fleischprodukte. Vor allem Frankreich und Irland exportieren Käse, Frischkäse, Butter und Buttermilch. Hingegen Schweinefleisch, Geflügel, Wurstwaren sowie Schlachtabfälle liefern vor allem Dänemark, Deutschland und die Niederlande in das Vereinigte Königreich. In beiden Sektoren machen die Exportströme auf die Britischen Inseln insgesamt jeweils rund zehn Prozent des Gesamtaußenhandels der EU aus.



Die Brexit-Folgen und die noch ungeklärten Handelsbeziehungen nach dem UK-Ausstieg aus dem Europäischen Binnenmarkt und dem Ende des Freihandels mit dem Kontinent trifft nicht nur die Landwirtschaft und Lebensmittelproduzenten, sondern stärker noch andere verarbeitende und produzierende Sektoren vor allem der deutschen Wirtschaft. Großbritannien stellt nach den USA für die EU den größten Exportmarkt dar mit einem Jahresvolumen von 353 Milliarden US-Dollar. Ebenso stellt die EU27 für UK den größten Absatzmarkt mit einem jährlichen Handelsvolumen von 214 Milliarden US-Dollar dar, was 46 Prozent der britischen Gesamtexporte entspricht.

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