Vergangene Woche brannte in Sage der Dachstuhl sowie der vordere Teil eines Hähnchenmastbetriebs. Ursache war ein technischer Defekt. 34.000 Hühner überstanden das Feuer in Großenkneten (Landkreis Oldenburg) unbeschadet, weil das hauseigenes Warnsystem Alarm schlug, berichtet die Nordwest Zeitung (NWZ). Der entstandene Schaden soll über 100.000 Euro liegen.
Davon ungeachtet hat die Tierrechtorganisation Peta jedoch Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den Landwirt gestellt. Der bekannte Vorwurf lautet auch hier unzureichender Brandschutz. Seit längerem zeigen die Aktivisten konsequent Landwirte an, in deren Ställen es gebrannt hat. Denn aus Sicht der Tierhaltungsgegner ist „jedes Tier, das bei einem Brand im Stall stirbt, vom Landwirt grob fahrlässig getötet worden“. Wenn Tausende Tiere in einem Stall eingesperrt seien, sei es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten – dieses Risiko werde billigend in Kauf genommen, erklärte Peta laut der NWZ.
Grundsätzlich hält die Organisation bestehende Brandschutzverordnungen für unwirksam, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt sei. Zudem würden selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen in der Praxis meist nicht umgesetzt, so der Vorwurf. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung komme es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die eine Rettung der Tiere verhinderten, heißt es. Daher stellt der Verein gegen alle Bauern Strafanzeige, sobald bei einem Feuer ein Tier getötet wurde.
Die Fleischgegner kritisieren, dass Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, reines Produktionsgut seien. Verbrennen oder ersticken Tiere in einem Stall, werde nur der Sachschaden berechnet.
Die Feuerwehr lobt laut der Zeitung dagegen den Betrieb. Nur durch seine Warnanlagen habe man 80 % der Tiere retten können. Auch der Landwirt habe auf die Störmeldung sofort reagiert, so dass die Feuerwehren schnell am Einsatzort gewesen seien.
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Quelle: www.nwzonline.de