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Pflanzenschutz: Brandenburger Grüne warnen vor "desaströsen Zuständen"

Brandenburgs Bauern kritisieren den Antrag, den die grüne Landtagsfraktion am Donnerstag im Landtag eingebracht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Brandenburgs Bauern kritisieren den Antrag, den die grüne Landtagsfraktion am Donnerstag im Landtag eingebracht hat. „Wenn die Grünen wollen, dass wir in Brandenburg ein Reduzierungsprogramm für Pflanzenschutzmittel auflegen, um bis 2023 nur noch 50 Prozent zu verwenden und dabei auch mehr Unterstützungsmöglichkeiten für Landwirte einfordern, ist das eine Thematik, über die man natürlich reden kann“, sagt Landesbauernpräsident Henrik Wendorff.


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„Aber wenn man diesen Antrag mit den vermeintlich desaströsen Zuständen in den Brandenburger Landwirtschaft begründet, in denen der Anbau von ‚großflächigen Getreidemonokulturen‘ und der ‚massive Pestizideinsatz‘ zum Sterben der Arten und zur gesundheitlichen Beeinträchtigung der Menschen führt, ist das leider ein Antrag, der an der Realität vorbeigeht.“


Nach Ansicht des Landesbauernverbandes ist die Arbeit der Landwirte natürlich mit dem Erhalt der Artenvielfalt vereinbar. Nicht umsonst belegt Brandenburg zum einen bei der „Stunde der Gartenvögel“, der jährlich vom NABU durchgeführten Zählung, vordere Plätze, die sogar über dem Bundesschnitt liegen. So wurden bei der diesjährigen Erfassung in Brandenburg je Garten zum Beispiel 0,05 Feldlerchen und 3,12 Sperlinge registriert.


Im Bundesschnitt dagegen wurden nur 0,02 Feldlerchen und 2,20 Sperlinge gezählt. Und wenn man sich Niedersachsen, bekanntermaßen das „Agrarland Nummer Eins“ innerhalb  Deutschlands, mit nur 0,01 Feldlerchen und 2,18 Sperlingen anschaut, wird klar, dass die monokausale Herangehensweise der Landtagsfraktion der Brandenburger Grünen nicht zielführend ist. Zum anderen verkennt der Antrag der Grünen auch, dass Pflanzenschutzmittel vor ihrer Zulassung umfangreich auf gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt getestet werden.


„Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Bodennutzung in Brandenburg trägt Früchte“, sagt Henrik Wendorff. „Bei uns kommt ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen durch ökologischen Landbau und extensive Gründlandwirtschaft bereits jetzt ohne jeglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus. Aber der gezielte und fachgerechte Schutz unserer Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen ist unverzichtbar – jedenfalls, wenn wir weiter im Sinne der Ernährungssicherung dafür sorgen sollen, dass täglich gutes Brot und Kartoffeln auf die Tische der Brandenburger kommt.“


Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müssten die Brandenburger Bauern zum Beispiel, um dieselbe Menge Kartoffeln oder Getreide wie bisher zu ernten, ihre Flächen jeweils um fast 50 Prozent erweitern – was nicht möglich wäre.


„Wir Landwirte übernehmen Verantwortung für den Boden, schließlich leben wir von ihm und wollen auch, dass dies hoffentlich unseren Kindern noch möglich ist“, sagt der Landesbauernpräsident. „Unsere Verantwortung zeigt sich auch in Aktionen wie Lerchenfenstern oder dem Blühstreifenprojekt des Landesbauernverbandes.“


Bei dem Projekt haben sich 40 Landwirte bereit erklärt, mehr als 700.000 Quadratmeter  Blühstreifen an den Rändern ihrer Fläche anzulegen, um so Bienen und anderen kleinen Tieren Nahrung und Unterschlupf zu bieten. „Leider blieb eine Bitte um Unterstützung für dieses Projekt zugunsten der Biodiversität, die wir auch an die Brandenburger Grünen, den NABU und den BUND geschickt haben, bis jetzt ungehört.“ Brandenburg ist bis dato leider das einzige Bundesland, das derartige Flächen nicht fördert, so dass die Landwirte die Kosten allein tragen.

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