Am Dienstag hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine Studie vorgestellt, wonach an 135 Messstellen im Land Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser nachgewiesen wurden. An zehn Punkten wurden Grenzwerte überschritten, darunter auch in den Landkreisen Emsland und Osnabrück. Zudem haben die Fachleute Rückstände von verbotenen Mitteln gefunden, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung.
Empört darüber zeigt sich demnach Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Er wirft Bundesagrarminister Christian Schmidt vor, sich trotz des Krebsrisikos des Herbizids Glyphosat wegzuducken und zu weigern, diese Ergebnisse in die Ende des Jahres zu erneuernde Zulassungsprüfung von Glyphosat ernsthaft einzubeziehen.“ Das sei „fahrlässig und gefährlich“, zitiert ihn die Zeitung.
Niedersachsen habe per Erlass bereits Ausnahmegenehmigungen für das Herbizid Glyphosat auf nicht landwirtschaftlichen Flächen gestoppt, so Meyer weiter. Er wiederholte diese Woche seine Forderung nach einem bundesweiten Glyphosatverbot sowie eine Verschärfung des Pflanzenschutzgesetzes inkl. Zulassung. „Der Bund darf sich hier nicht wegducken und beschwichtigen. Es kann nicht sein, dass für billige Lebensmittel, Grenzwerte nicht eingehalten werden“, erklärte der Grünen-Minister. „Wenn wir so weitermachen, ist die heutige Qualität des Grundwassers in Zukunft kaum sicherzustellen.“
Darüber hinaus habe das Land verfügt, dass Sachkundeschulungen im Pflanzenschutz nicht mehr von Fachleuten vorgenommen werden dürfen, die wirtschaftlich mit der Pflanzenschutzindustrie verflochten sind.