Die regionale Herkunft von Lebensmitteln und der Tierschutz sind für die deutschen Verbraucher wichtige Einkaufskriterien. Deshalb unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium nun zwei Pilotprojekte in diesen Themenbereichen und hat dazu am Mittwoch in Bonn mit der Überreichung der Förderbescheide durch Staatssekretär Dr. Robert Kloos den Startschuss gegeben.
Im ersten Vorhaben „Wasserzeichen” geht es um die Herkunftskontrolle von regional ausgelobten Nahrungsmitteln mittels Isotopenanalyse. Über das unterschiedliche Isotopenmuster im Wasser von Produkten lässt sich der deklarierte Ursprungsort überprüfen und die Herkunft nachweisen.
„Die Verbraucher wollen regionale Wertschöpfungskreisläufe, aber dabei auch sicher sein, dass das Produkt tatsächlich aus der Region stammt”, erläuterte Kloos. Das Projekt, mit dem bisherige Forschungskenntnisse in der Praxis erprobt und eine zentrale Datenbank für den Herkunftsabgleich aufgebaut werden soll, wird für zwölf Monate mit 220 000 Euro gefördert und vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Zusammenarbeit mit der Agroislb GmbH durchgeführt.
Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens Tierschutz wird ein Projekt zur Reduzierung des Risikos durch Schwanzbeißen in der Schweinehaltung für zwei Jahre mit insgesamt 170 000 Euro finanziell unterstützt. Die Projektpartner, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), wollen mit einem Intensivberatungskonzept für 20 bis 30 Modellbetriebe das Ausmaß des Schwanzkopierens verringern und werden dabei von einem Tierwohlberater unterstützt. Die Erkenntnisse sollen über Wissenstransfer verbreitet und ein Leitfaden für die Beratung entwickelt werden.
Träger beider Projekte ist die Bundesanstalt für Ernährung Landwirtschaft und Ernährung (BLE). "Mit den beiden Vorhaben zur 'regionalen Herkunft' und zum 'Tierschutz' stehen zwei zentrale Themen der Agrarwirtschaft im Fokus”, erklärte BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden. Dies mache das Bestreben, anwendungsorientierte und zukunftsfähige Praxislösungen für aktuelle Probleme zu finden, gut sichtbar. (AgE)