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Podiumsteilnehmer sind sich einig: Lebensmittel müssen mehr wert sein

Die Kritik daran, wie Landwirte Lebensmittel produzieren, ist laut. Das Kaufverhalten der Gesellschaft richtet sich jedoch immer noch nach einem Maßstab: Dem Preis. Was billig ist, wird gekauft. Anlässlich dieser Thematik hat die Neue Osnabrücker Zeitung gestern Abend zur NOZ-Agenda „Essen & Empörung“ eingeladen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kritik daran, wie Landwirte Lebensmittel produzieren, ist laut. Das Kaufverhalten der Gesellschaft richtet sich jedoch immer noch nach einem Maßstab: Dem Preis. Was billig ist, wird gekauft. Anlässlich dieser aktuellen Thematik hat die Neue Osnabrücker Zeitung gestern Abend zur NOZ-Agenda „Essen & Empörung“ eingeladen. Podiumsteilnehmer waren unter anderem Grünen-Politiker Christian Meyer als auch der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken.


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Für ein Raunen durchs Publikum sorgten heimlich aufgenommene Videoaufnahmen von tieretter.de, die Bilder von verletzten und toten Tieren zeigten und durch den Veranstalter großrahmig an einer Leinwand präsentiert wurden. Krüsken verteidigte die Branche stark gegen die Kritik: "Es geht den Aktivisten um Skandalisierung, nicht um Tierschutz." Entstandene Bilder von möglichen Missständen müssen direkt an die Behörde gemeldet und nicht erst Monate später teuer an Fernsehsender verkauft werden. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes betonte zudem, dass es wesentlich mehr Betriebe mit Tierhaltung gebe, die ihre Türen für Besucher öffnen, als Betriebe, die sich einschließen.


Veränderte Essekultur


Dass sich die Esskultur der Deutschen in dem letzten Jahrzehnt verändert hat, stimmen neben Meyer und Krüsken auch die Diskussionsteilnehmer Thomas Bühner (3-Sterne-Koch) und Gastro-Unternehmer Oliver Mix (McDonalds) zu. Das neue Ernährungsverhalten lässt den 3-Sterne Koch aus Osnabrück verzweifeln: „Wenn ein Tier stirbt, muss es von Kopf bis Fuß gegessen werden.“ Ein Problem sehen die Diskussionsteilnehmer darin, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht mehr richtig kochen kann. Die Bürger haben schlichtweg verlernt alle Teilstücke zu verwerten. McDonalds hat versucht sich an die neuen Essgewohnheiten anzupassen, brachte einen Bio-Burger auf den Markt und setzte vermehrt auf den Trendsamen Quinoa. Doch vergebens. Der Versuch einer neuen Burger-Area musste aufgrund von geringen Absatzzahlen wieder eingestellt werden, berichtete Oliver Mix, der in Berlin mehrere Filialen der Schnellrestaurantkette McDonalds betreibt.


Mehr Wertschätzung für Lebensmittel


Krüsken betonte, dass es in Deutschland einen Trend zum guten Essen und mehr Wertschätzung gebe. Auch Minister Meyer sagte, das, was Bauern produzieren mehr wert sei. „Wir kaufen die teuersten Grills und legen das billigste Fleisch drauf“, so Meyer am gestrigen Abend. Dazu komme, dass die Hälfte der Lebensmittel in Deutschland weggeworfen werden. Der Grünen Politiker kann das Gejammer nicht mehr hören: „Wir können uns mehr leisten!“ 


Handel hält Hand über Landwirte und Verbraucher


Der Handel entscheidet darüber, was Verbraucher essen und wie Landwirte produzieren. Vier große Supermarktketten bestimmen derzeit sowohl den Preis als auch das Angebot. Die Abhängigkeit steigt weiter, so Christian Meyer. Krüsken stellte heraus, dass wer, der beim Discounter ins Regal möchte, deutlich mehr produzieren muss als noch vor 20 Jahren. „Wenn nur der Staat etwas macht, geht es schief. Hiesige Produkte in Supermärkten sollten auch hier produziert werden. Wer als Landwirt überleben will, benötige eine intelligente Spezialisierung oder „Größe“, so der Generalsekretär.


Tierhaltung der Zukunft


Christian Meyer plädierte wiederum dazu, dass die Tierhaltung grundlegend verändert werden müsse. Die Tiere sollten nicht an die Ställe angepasst werden, sondern die Ställe an die Tiere. Zudem sprach er sich für eine stärkere Kennzeichnung von Lebensmitteln aus. Als Parade-Beispiel brachte der Grünen-Politiker die Eier-Kennzeichnung an. Auch Krüsken sprach sich dafür aus, dass sich die Tierhaltung verändern müsse, aber nicht um 180 Grad. Viele Landwirte haben eine große Veränderungsbereitschaft. Bei der Thematik Tierwohl sei man bereits auf einem guten Weg, es bestehe aber noch viel Potenzial, so Krüsken.

 

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