Ein Kommentar zu den Ergebnissen des top agrar-Berufs- und Fachschulcheck von Maike Schulze Harling, top agrar:
Der Berufs- und Fachschulcheck hat gezeigt: Vor allem beim Praxisbezug hapert es in vielen Bundesländern. Wer jetzt hingeht und die Verantwortung für die Praxis auf die Ausbildungsbetriebe schiebt, springt zu kurz. Auch die Schulen dürfen nicht an der Praxis vorbei unterrichten.
Gerade im Osten sind die Bedingungen mit Forschungsanstalten direkt neben den Schulen hervorragend. Trotzdem fehlt dort den Schülern die Praxis im Unterricht. Hier hilft ein Blick nach Bayern und Schleswig-Holstein. Dort läuft es nämlich gut. In beiden Ländern sind die Lehrer gut vernetzt mit dem Berufsstand und den berufsständischen Organisationen. Hier profitieren die Lehrer vom Wissen und der Erfahrung der Berufskollegen und Praktiker. Vorbildlich!
Das größte Problem für die Schulen kommt aber noch: In den nächsten Jahren scheiden immer mehr ältere Lehrer aus. Da ist es unverständlich, dass viele Bundesländer das Referendariat für landwirtschaftliche Berufs- und Fachschullehrer abgeschafft haben.
Viele Schulen müssen daher sogenannte Quereinsteiger einstellen – mit oft nur geringen pädagogischen Fähigkeiten. Hier sind die zuständigen Ministerien gefordert, notwendige Fortbildungsangebote zu bieten – am besten nach einheitlichen Standards. Und statt auf Wiedereinführung des alten Referendariats zu setzen, ist es besser, sich auf innovative und kürzere Module der Lehrerfortbildung zu verständigen.