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Preiskrise in der Nutztierhaltung noch nicht überwunden

Mit den gestiegenen Auszahlungspreisen für Schlachtschweine oder Milch ist die tiefe Preiskrise in der Nutztierhaltung aus den vergangenen zwei Jahren keinesfalls überwunden.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit den gestiegenen Auszahlungspreisen für Schlachtschweine oder Milch ist die tiefe Preiskrise in der Nutztierhaltung aus den vergangenen zwei Jahren keinesfalls überwunden. „Zwar sind derzeit die Erlöse in der Milchviehhaltung und der Schweinemast für die meisten Betriebe kostendeckend, doch reicht das nicht aus, um die angehäuften Verbindlichkeiten zügig zu tilgen und zurückgestellte oder die politisch erzwungenen Investitionen zu finanzieren“, erklärt Torsten Wagner, 1. Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt.


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Preisschwankungen wird es auch künftig geben, so ist es wichtig gewappnet zu sein. Dazu zählen zum Beispiel modernere, marktgerechte Lieferbeziehungen zu den Molkereien. Landwirt und Molkerei müssen sich künftig verbindlicher über Anlieferungsmengen abstimmen, Verwertung und Preise längerfristig planen und auch steuern. Langfristige Verträge mit Abnehmern aus der Lebensmittelindustrie oder dem Handel und Absicherung über Warenterminbörsen sollten Molkereien konsequent nutzen. Preissignale müssen frühzeitig beim Landwirt ankommen, damit er entsprechend seine Produktion anpasst. Ein Modell wäre die Vergütung eines Teils der Anlieferungsmenge zum Spotmarktpreis.


Von der Politik erwartet der Bauernverband eine Verringerung der bürokratischen Lasten und die Verschonung von immer weiteren Investitionserfordernissen. Laut einer Erhebung des Instituts Produkt + Markt vom Juni 2017 müssen Landwirte mit Tierhaltung derzeit im Monat rund 32 Stunden aufwenden, um ihre bürokratischen Pflichten zu erfüllen; etwa vier Stunden oder 14 Prozent mehr als noch 2014. Allein für die Registrierung der Nutztiere und die Dokumentation von Tierarzneimitteln sind monatlich gut 12 Stunden „Schreibarbeit“ notwendig.


„Auch die kürzlich in Kraft getretene Novelle der Düngeverordnung schafft mit verlängerten Sperrfristen bei vielen Betrieben Investitionserfordernisse in Lagerkapazitäten von Gülle, Festmist oder Gärresten oder in neue Ausbringetechnik – und eben auch neuen Bürokratieaufwand“, ergänzt Wagner.


Derzeit in Diskussion ist auch die Zukunft der Sauenhaltung, wo die Reduzierung der Verweildauer in oder die komplette Abschaffung von Kastenständen abgewogen wird. Jede Alternative zur bisherigen Kastenstandhaltung birgt erhebliche wirtschaftliche Belastungen für die Betriebe und kann je nach Ausgestaltung gravierende Auswirkungen auf den Erhalt der Sauenhaltung in Deutschland haben.


Bei einer Überarbeitung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung sind langfristige Übergangszeiträume in Orientierung an der Gebäudenutzung erforderlich, um eine Umrüstung ohne erhebliche Strukturbrüche vornehmen zu können. Im Mittel der Jahre 2010 bis 2016 lag der Strukturwandel im Bereich der Sauenhaltung mit 9 Prozent weit über den Zahlen anderer Betriebszweige.


In den drei Jahren vor der Umstellung auf Gruppenhaltung im Wartebereich war die Abnahmerate sogar zweistellig. Wenn die deutsche Sauenhaltung schlechter gestellt wird, als in anderen EU-Ländern üblich, riskiert die Politik ein Abwandern der Erzeugung ins Ausland. Schlechtes Beispiel dafür ist die Legehennenhaltung, wo durch übereiltes Handeln deutscher Politik der Strukturbruch dazu führte, dass nur noch 70 % der hier verarbeiteten und verzehrten Eier aus Deutschland kommen.

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