Das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik hat am Montag einen erneuten Wolfsnachweis bei Reidenbruch im Landkreis Neuwied bestätigt. Am 6. April 2018 erfolgte die Meldung eines gerissenen Rothirschkalbs an die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt. Die FAWF betreut in Rheinland-Pfalz das demographische Großkarnivorenmonitoring und nimmt Hinweise auf lebende Wölfe, wie zum Beispiel Wildtierrisse, Kot oder Spuren entgegen.
In einer ersten Untersuchungsreihe stellten die Fachleute fest, dass sich der Wolf genetisch von der am 17. März 2018 nachgewiesenen Wolfsfähe bei Leutesdorf unterscheidet. Eine genetische Individualisierung hat die FAWF in Auftrag gegeben, um ermitteln zu können, um welches Tier es sich genau handelt. Sobald die Ergebnisse vorliegen, erfolgt eine entsprechende Meldung.
Rheinland-Pfalz setzt nach eigener Aussage beim Thema Wolf konsequent auf Vorsorge und habe mit dem Wolfsmanagementplan bereits im Jahr 2015 eine wichtige Grundlage im Umgang mit dem Wolf gelegt. Außerdem verweist das Land auf das im März dieses Jahres beschlossene gemeinsame Vorgehen zum Herdenschutz und Wolfsmanagement mit Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland. Die Kooperation umfasst die fachliche und länderübergreifende Zusammenarbeit bei Fang und Besenderung von Wölfen, den Umgang mit bzw. die Entnahme von auffälligen Tieren sowie einen regelmäßigen Informationsaustausch.