Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nach NDR-Informationen Wohnungen und Geschäftsräume von ehemaligen Vorständen des insolventen Agrarkonzerns KTG Agrar durchsuchen lassen. Insgesamt soll es sich um 19 Objekte in sieben Bundesländern handeln. Durchsuchungen gab es ihren Angaben zufolge am Mittwoch in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Bayern.
Es gehe um den Anfangsverdacht der Insolvenzverschleppung und der unrichtigen Darstellung finanzieller Verhältnisse, so der Sender weiter. Unter den 13 Beschuldigten sei auch ein ehemaliges Aufsichtsratsmitglied. Der Frau werde Insiderhandel vorgeworfen. Die Auswertung von sichergestelltem Material soll nun mehrere Monate dauern, heißt es.
KTG Agrar war mit 800 Mitarbeitern und mehr als 46.000 Hektar bewirtschafteter Fläche - vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg - der größte deutsche Agrarkonzern. Das börsennotierte Unternehmen hatte Anfang Juli 2016 Insolvenz beantragt. Im Oktober 2016 beschlossen die Gläubiger, das Unternehmen abzuwickeln. Große Teile des einstigen Firmenimperiums übernahm die Gustav Zech Stiftung aus Bremen, erklärt dazu der NDR.