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Rheinische Schweinebauern wehren sich gegen Quälereivorwürfe

Dass Tierhalter keine Tierquäler sind, berichtete diese Woche die Rheinische Post in einer bemerkenswerten Reportage. Hintergrund sind die Aufnahmen aus den Ställen von Christina Schulze Föcking. Agrarkritiker behaupten, so sehe es in allen Ställen aus, die Schweinehaltung sei grundsätzlich nicht artgerecht.

Lesezeit: 3 Minuten

Dass Tierhalter keine Tierquäler sind, berichtete diese Woche die Rheinische Post in einer bemerkenswerten Reportage. Hintergrund sind die Aufnahmen aus den Ställen von NRW-Agrarministerin Christina Schulze Föcking. Agrarkritiker wie etwa der Tierschutzbund behaupten, so sehe es in allen Ställen aus, die Schweinehaltung in Deutschland sei grundsätzlich nicht artgerecht.


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Die Bauern würden gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, weil die Tiere nicht gemäß ihren Bedürfnissen verhaltensgerecht untergebracht seien. "Millionen deutscher Mastschweine vegetieren in engen, reizarmen Ställen bewegungslos dahin", heißt es beim Tierschutzbund. Die Umweltorganisation Greenpeace kommt in einem Gutachten zu dem Schluss, dass industrielle Schweinehaltung in Deutschland gesetzeswidrig sei.


Mit diesen Vorwürfen werden die Schweinezüchter seit Jahren konfrontiert, so die Rheinische Post weiter. "Wir sagen nicht, dass wir alles richtig machen. Wir machen aber auch nicht alles falsch - schon gar nicht so viel, wie uns vorgeworfen wird", sagt Wilhelm Hellmanns, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern, der auf seinem Hof Schweine hält, Kartoffeln und Industriegemüse anbaut.


"Man kann über alles diskutieren. Ob zum Beispiel das Platzangebot für die Tiere ausreicht oder nicht. Aber was nicht geht, ist das, was gerade wieder passiert: dass nämlich alles verteufelt wird von einer sehr kleinen Gruppe am Rand der Gesellschaft", betont Hellmanns. Wenn man ernsthaft über mögliche Verbesserungen diskutieren wolle, müsse man gleichzeitig auch die Frage beantworten: Wer soll das bezahlen?


In Nordrhein-Westfalen sind fast alle Schweinebetriebe in Familienhand - anders als in vielen anderen Staaten, wo längst Großkonzerne die Schweinemast übernommen haben. Seit Jahren schließen aber immer mehr regionale Höfe. Laut Kreisbauernschaft hat sich die Anzahl der Schweinezüchter in NRW in den vergangenen 20 Jahren halbiert - von 15.000 auf etwa 7400. Die Tendenz sei weiter sinkend. Dafür seien vor allem wirtschaftliche Gründe verantwortlich, sagt Hellmanns. "Das stimmt mich sehr traurig."


Die meisten Schweinebauern in NRW haben in den vergangenen Jahren viel Geld in die Erneuerungen ihrer Betriebe investiert - und sich dadurch zum Teil auch verschuldet, heißt es in dem Artikel von Christian Schwerdtfeger weiter. Um Transparenz zu zeigen und den Kritikern entgegenzuwirken, öffnen viele Landwirte ihre Höfe für die Verbraucher. "Wir halten nichts geheim, legen alles offen, führen jeden, der sich dafür interessiert, in unseren Betrieben herum", so Hellmanns, der jedoch etwas resigniert sagt, dass man machen könne, was man wolle, und dennoch immer wieder Kritik einstecken müsse. Er ärgert sich auch über das Klischee, wonach konventionelle Schweinemäster ihre Tiere vorsorglich mit Antibiotika vollpumpen würden. Das stimme einfach nicht, sagt er.


Schön ist auch, dass die Rheinische Post einen kritischen Blick auf die ökologische Tierhaltung wirft. Denn selbst auf Bio-Höfen kämen Schwanz- und Ohrenbisse bei den Schweinen - wie im Familienbetrieb Schulze Föcking - vor. Damit habe jeder Schweinemastbetrieb zu kämpfen, bestätigt Landwirt Axel Boves (38) aus Kempen. Was die Bisse bei den Tieren auslöst, könne bislang niemand sagen. Das werde noch wissenschaftlich untersucht. "Fest steht nur, dass dafür eine Kombination aus mehreren Faktoren verantwortlich ist. Mit Tierquälerei hat das aber nichts zu tun", betont Boves.

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