Das neue Buch von Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter mit dem Titel „Fleischfabrik Deutschland“ trifft nach Ansicht von Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), in weiten Kreisen der Landwirtschaft auf einhellige Ablehnung. Röring ist zugleich Sprecher für den Veredlungsbereich im Deutschen Bauernverband.
„Pauschale Diffamierungen und Schuldzuweisungen sind einer konstruktiven Diskussion über den künftigen Weg der Landwirtschaft nicht zuträglich. Gerade in der derzeit für viele Landwirte ökonomisch sehr schwierigen Lage ist es unerträglich, wenn aus offensichtlich rein parteitaktischen Gründen der gesamte landwirtschaftliche Berufsstand verunglimpft wird“, sagte Röring am Mittwoch in Münster.
Der Landwirt erinnerte daran, dass die deutsche Landwirtschaft in den vergangenen Jahren auf den gesellschaftlichen Wertewandel reagiert habe und aktuell erhebliche Anstrengungen unternehme, um zu mehr Tierwohl, geringeren Umweltbelastungen und einer Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes zu kommen. Diese Fakten passten aber offensichtlich nicht zur Botschaft des Buchs und würden daher von Hofreiter bewusst unterschlagen.
Röring zeigte sich sehr verwundert, dass Hofreiter sein Buch „Fleischfabrik Deutschland: Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können“ gemeinsam mit Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.
Der WLV-Präsident forderte den Kanzleramtschef und den grünen Fraktionsvorsitzenden auf, ihre schwarz-grünen Träume zu beenden. „Es zeigt sich bei solchen Veranstaltungen immer wieder, dass es nicht wirklich um das Wohl der Bauernfamilien geht, sondern allein um politischen Landgewinn. Das Buch sollte ein Ladenhüter werden“, so Röring.
Hintergrund:
"Fleischfabrik Deutschland": Hofreiter stellt neues Buch vor (8.6.2016)