Der Präsident des Europäischen Bauerndachverbandes (Copa), Joachim Rukwied, appelliert an die Europäische Kommission, die Mittel zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufzustocken. Dies erklärte Rukwied im Gespräch mit top agrar in Brüssel

 

"Ich bin als Präsident des Deutschen und Europäischen Bauernverbandes sehr besorgt über die in Belgien aufgetretenen und sich offenbar weiter ausbreitenden ASP-Fälle. Wir erwarten, dass sämtliche Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Hygienemaßnahmen umgesetzt werden, um eine Ausbreitung der Seuche auf Schweine-Mastbetriebe zu verhindern“. Dazu gehöre auch die Einhaltung der Vereinbarungen zum Wildbestand.

 

An die Adresse von Berlin und die Bundesländer gewandt sagte Rukwied: „Es muss alles was möglich ist getan werden, um eine Ausbreitung der Seuche nach Deutschland zu verhindern“.

 

Von Brüssel erwartet der Copa-Bauernpräsident ein stärkeres finanzielles Engagement und EU-Mittel, um die bereits betroffenen EU-Mitgliedstaaten bei ihrem Kampf gegen eine Ausbreitung des ASP-Virus auf Schweinemastbetriebe tatkräftiger zu unterstützen. Bereits zu Jahresbeginn hatte Copa-Cogeca auf mehr ASP-Mittel aus Brüssel gepocht. Bisher sei jedoch nichts geschehen außer der Unterstützung von Informationskampagnen.

 

„"Wir hatten mit EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis Gespräche zu Beginn des Jahres geführt und eingefordert, dass eine entsprechende Mittelaufstockung insbesondere für das Baltikum, Polen und Tschechien zur Verfügung gestellt werden, damit dort intensivere ASP-Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden können"“. 

Die EU-Kommission hat sich bisher nach dem ASP-Gipfeltreffen im März auf die Unterstützung von Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen beschränkt. Für Rukwied ist dies angesichts der sich verschärfenden Situation in Belgien und der damit verbunden Gefahr für die deutschen Schweinemastbetrieb in unmittelbarer Nachbarschaft Belgiens nicht genug: "„Hier ist noch Luft nach oben"“, so Rukwied gegenüber topagrar.