Der Bodenmarkt in Rumänien dürfte ungeachtet der Mitgliedschaft des Landes in der Europäischen Union ausländischen Privatpersonen vorerst weitgehend verschlossen bleiben. Solange er im Amt sei, werde sich an den Beschränkungen, die der strategischen Lebensmittelsicherheit Rumäniens dienten, nichts ändern, stellte Landwirtschaftsminister Valeriu Tabara dazu kürzlich gegenüber der Nachrichtenagentur zf.ro klar.
Der Ressortchef verwies gleichzeitig auf die für ausländische Investoren seit längerem bestehende Regelung hin, wonach diese über Kooperationsprojekte mit rumänischen Unternehmen Grund und Boden erwerben könnten. Davon werde bereits reichlich Gebrauch gemacht, "besonders aggressiv" von den Dänen, die Hunderttausende Hektar an Ackerland und Waldflächen gekauft hätten und daran interessiert seien, gemeinsam mit rumänischen Partnern vor allem Getreide anzubauen, so Tabara.
Nach Angaben der Landwirtschaftsdirektion werden in der ostrumänischen Provinz Tulcea bereits 22 000 ha beziehungsweise 6 % der gesamten Ackerfläche der Region von Agrarunternehmen aus Dänemark, Spanien und Frankreich bewirtschaftet. Die ausländischen Investoren würden die erworbenen Flächen vielfach auf die Weinproduktion oder auf den ökologischen Landbau umstellen.
Die Europäische Kommission hatte kürzlich vorgeschlagen, dass Rumänien und Bulgarien den Aufkauf landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Ausländer wie geplant noch bis 2014 Auflagen unterwerfen dürfen. Das Recht zur Beschränkung des Bodenhandels war beiden Ländern im Rahmen der Beitrittsverhandlungen eingeräumt worden, um einen Ausverkauf an ausländische Investoren zu vermeiden