Eine Freigabe des landwirtschaftlichen Bodenmarktes für Bürger aus anderen EU-Mitgliedstaaten ab 2014 wird vom rumänischen Bauernverband (LAPAR) strikt abgelehnt. Agrarland sei das wichtigste Produktionsmittel und ein nationales Gut, das nicht entfremdet werden dürfe, warnte der erst vor kurzem gewählte LAPAR-Vorsitzende Laurentiu Baciu kürzlich in Bukarest. Grund und Boden müssten auch weiterhin „alleiniges Eigentum der Rumänen“ bleiben.
Wenn während der Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union Fehler gemacht worden seien, müssten diese unmittelbar korrigiert werden, fordert Baciu. Mittels einer Reihe von Gesetzen müsse der Verkauf von Ackerland an Ausländer gestoppt werden.
Landwirtschaftsminister Stelian Fuia hatte kürzlich erklärt, die Wahrscheinlichkeit, die bestehenden Auflagen noch verlängern zu können, lägen bei „nahezu Null“. Rumänien habe sich bei den Beitrittsverhandlungen mit der EU verpflichtet, den Bodenmarkt nach 2013 zu liberalisieren, und müsse jetzt zu dieser Verpflichtung stehen. Gleichzeitig hatte Fuia aber betont, die Regierung werde nicht tatenlos zusehen, wenn Agrarflächen aufgrund der niedrigen Bodenpreise in großem Umfang von kaufkräftigen Ausländern aufgekauft würden.
Indes scheint es aber zwischen dem Bauernverband und der politischen Führung in Rumänien erhebliche Spannungen zu geben. Medienberichten zufolge nahm kein Vertreter des Landwirtschaftsministeriums an der LAPAR-Jubiläumsveranstaltung am 23. März teil. Der Verband warf der Regierung darauf hin vor, die ernsten Probleme der Landwirtschaft zu ignorieren. Den Teilnahmeboykott wertete LAPAR als Ausdruck einer Verachtung gegenüber der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum. (AgE)