Mit einer großen Überraschung ist am vergangenen Donnerstag das Ringen um die Besetzung der Ministerposten in der neuen österreichischen Regierung zu Ende gegangen, die von der Koalition aus SPÖ und ÖVP gestellt wird. Neuer Landwirtschaftsminister wird der gebürtige Tiroler Andrä Rupprechter.
Der ranghohe EU-Beamte war erst Ende November einstimmig zum Generalsekretär des EU-Ausschusses der Regionen gewählt worden; den neuen Job in Brüssel hätte er am 1. April 2014 angetreten.
Rupprechter (52) hatte im Verlauf seiner Karriere bereits im Wiener Landwirtschaftsministerium Station gemacht, und zwar von 1989 bis 1997 als Kabinettsmitarbeiter der früheren Ressortchefs Dr. Franz Fischler und Wilhelm Molterer. Zudem war er in dem Ministerium bis 2002 Sektionschef, unter anderem zuständig für die EU-Koordination.
Begonnen hatte der Absolvent der Universität für Bodenkultur (Boku) 1988 als Assistent im Österreichischen Bauernbund. Nach seinen Jahren im Wiener Landwirtschaftsministerium und einem beruflichen Wechsel zur EU-Kommission nach Brüssel war Rupprechter ab 2007 Direktor für Ländliche Entwicklung und Agrarfinanzen im Europäischen Rat. Zuletzt fungierte er als Direktor für Kommunikation und Transparenz im EU-Rat.