Das von Russland am 20. März in Kraft gesetzte Verbot für die Einfuhr lebender Rinder, Schweine und Kleinvieh aus der Europäischen Union wird auf Eiweißfutter aus tierischer Herkunft beziehungsweise verarbeitete Proteine ausgeweitet.
Wie der Föderale Aufsichtsdienst für Tier- und Pflanzengesundheit in Moskau am vergangenen Mittwoch mitteilte, soll der Importstopp für diese Produkte, zu denen im Wesentlichen Tier- und Knochmehle zählen, ab diesem Montag greifen. Ausgenommen sind Fischmehle sowie auf der Basis von Milcheiweiß hergestellte Futtermittel, also Molke- oder Magermilchpulver.
Ein Sprecher der Behörde erklärte, die Entscheidung betreffe vor allem Tiermehle. In den eingeführten Futtermitteln sei in jüngster Zeit öfters DNS von Wiederkäuern festgestellt worden, was die Gefahr der Einschleppung von BSE berge. Nach Angaben der russischen Fleischassoziation wurden bislang im Jahr insgesamt bis zu 70 000 t Fleischmehl importiert.
In Deutschland erklärte der Geschäftsführer des Verbandes der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte (VVTN), Harald Niemann, dass die Lieferung von Tiermehlen aus Deutschland in die Russische Föderation eine „größere Rolle“ spiele. Einige Mitgliedsfirmen hätten Kontakte nach Russland; diese seien von dem Einfuhrverbot betroffen.
Nach vorläufigen amtlichen Daten wurden 2011 aus Deutschland insgesamt etwas mehr als 8 000 t an Mehl und Pellets aus Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen ausgeführt; 2010 waren es rund 16 500 t. (AgE)