Das russische Landwirtschaftsministerium will jährlich 200 000 ha an derzeit unbewirtschaftetem Land für die Agrarproduktion zurückgewinnen und so bis 2030 die Anbaufläche insgesamt um 2,31 Mio ha vergrößern.
Nach Angaben des Moskauer Agrarressorts wurden 2017 rund 70 000 ha wieder der Bewirtschaftung zugeführt. Im laufenden Jahr reichen die dafür vorgesehen Finanzmittel von 432 Mio Rbl (6,2 Mio Euro) aber wohl nur für die Urbarmachung von 57 000 ha aus. Deshalb sollen die Finanzmittel nun aufgestockt werden.
Das Ministerium schätzt, dass die Rückgewinnung von 200 000 ha Land etwa 4,48 Mrd Rbl (64,0 Mio Euro) kostet. Rund die Hälfte davon will der Staat den Bewirtschaftern als Subvention zahlen, wovon 1,93 Mrd Rbl (27,6 Mio Euro) aus nationalen Mitteln und 314 Mio Rbl (4,5 Mio Euro) aus regionalen Finanztöpfen kommen sollen. Der Rest ist von den Agrarunternehmern aufzubringen, die das Land wieder bestellen wollen.
Meist wird auf diesen meliorierten Flächen dann Getreide, Tierfutter, Gemüse oder Obst erzeugt. Ein zweites Instrument, um landwirtschaftliche Produktionsfläche zurückzugewinnen, ist die höhere steuerliche Belastung der ungenutzten Areale. Nach den Plänen des Ministeriums soll die Abgabenlast für diese um das Fünffache steigen und bis zu 1,5 % des Katasterwertes des Grundstückes betragen.
Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow erhofft sich von der Wiedereingliederung der Flächen, noch vorhandene Produktionspotentiale zu nutzen, die er im Bereich Getreide auf 200 Mio t im Jahr veranschlagt. Die Rekordernte 2017 belief sich auf 135,4 Mio t, die auf 53,3 Mio ha eingebracht wurden.