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Nitrat: SLB verärgert über pauschale Schuldzuweisungen in der Sächsischen Zeitung

Die Sächsische Zeitung hat am Donnerstag unter der Überschrift „Unser tägliches Nitrat“ einen Artikel veröffentlicht, der die Nutztierhaltung und Bewirtschaftung der Äcker als Ursache erhöhter Nitratwerte im Grundwasser brandmarkt. Zudem vergleicht die Zeitung die Zäune um Ställe mit DDR-Grenzanlagen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Sächsische Zeitung hat am Donnerstag unter der Überschrift „Unser tägliches Nitrat“ einen Artikel veröffentlicht, welcher den Sächsische Landesbauernverband (SLB) wegen der pauschalen Vorwürfe sehr ärgert. So behauptet die Zeitung, die landwirtschaftliche Nutztierhaltung und Bewirtschaftung der Äcker sei die Ursache erhöhter Nitratwerte im Grundwasser. Zudem verglich die Zeitung die Zäune um Ställe mit DDR-Grenzanlagen.


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Im Nitratbericht der Bundesrepublik aus dem Jahr 2016 gehe stattdessen eindeutig hervor, dass es keine Verschlechterung der Trinkwasserqualität gegeben hat. Rund 82 Prozent der Grundwassermessstellen im deutschen Messnetz der europäischen Umweltagentur halten den Nitrat-Schwellenwert von 50 mg/l ein.


„Es ist unabdinglich, sachliche und fachlich fundierte Diskussionen zu führen. Dabei sollten wir uns nur an die wissenschaftlichen Fakten halten, die die Bemühungen unserer Landwirte und Tierhalter wiedergeben und würdigen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass unsere Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen wie auch in Deutschland die gute fachliche Praxis stets zugrunde legen“, so der Präsident des SLB Wolfgang Vogel.


Darüber hinaus habe der Gesetzgeber erst kürzlich mit der Novellierung des Düngegesetzes und der Düngeverordnung die rechtlichen Grundlagen und damit Handlungssicherheit für die nächsten Jahre geschaffen. Keinesfalls ist es laut dem Bauernpräsidenten hinzunehmen, dass die Landwirte öffentlich als Hauptverursacher erhöhter Nitratwerte im Grundwasser gebrandmarkt werden. "Ein Großteil der Nitratbelastungen erfolgt unausweichlich aus der Luft, deren Stickstoffanteil bekanntlich über 78 Prozent beträgt. Hinzu kommen Bodenart und –beschaffenheit, bei der auch die vorhandenen Mikroorganismen eine entscheidende Rolle spielen."


Höchste Nitratwerte sind in den Ballungszentren!


Höchst interessant seien die Daten und Analysen des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen. In der letzten Erhebung „Chemischer Zustand der Grundwasserkörper hinsichtlich Nitrat“ aus dem Jahr 2014 sei deutlich zu erkennen, dass die höchsten Nitratkonzentrationen innerhalb und im Umkreis der Ballungsgebiete wie auch entlang deren Flussläufe folgend angetroffen wurden, kontert Vogel weiter. "Über 4 Millionen Menschen und die meisten davon in diesen Ballungszentren leisten dabei ihren Beitrag. Es ist nicht hinzunehmen, dass Sachsens Tierhalter mit 650.000 Schweinen alleinige Verursacher des Nitrateintrages seien. Dabei deckt dieser Tierbestand gerade mal ein Drittel des in Sachsen verzehrten Schweinefleisches."


Hinzu komme, dass gerade größere Tierhaltungsanlagen oftmals Gülle energetisch über Biogasanlagen wirtschaftlich verwerten. Mit diesem Verfahren würden die Emissionen und Nitratbelastungen nachweislich deutlich reduziert, was bei den meisten Kläranlagen häuslicher Abwasser nicht der Fall ist. "Ein sparsamer und effizienter Umgang mit Düngemitteln ergibt sich für uns Landwirte von selbst, da dieser die Kosten unserer Lebensmittelproduktion maßgeblich beeinflusst."


Hofzäune mit DDR-Grenzanlagen verglichen


Auch der völlig unpassende Vergleich von eingezäunten Tierhaltungen mit „DDR-Grenzschutzanlagen“ ist für Präsident Vogel nicht nur eine redaktionelle Provokation, sondern zeugt von mangelndem Sachverstand hinsichtlich des Tierseuchenschutzes.


"Es ist Fakt, dass Tierhalter heutzutage ihre wertvollen Tierbestände vor wenigen verantwortungslosen Menschen und eindringenden Wildtieren schützen müssen. Offensichtlich ist ein Zaun um ein Wasser- oder Klärwerk kein Problem für die Zeitung", so der Landwirt.


"Wer sich heute ernsthaft und unvoreingenommen über unser tägliches Tun als Landwirte und Tierhalter informieren möchte, dem stehen unsere Betriebe beim „Tag des offenen Hofes“, der zu verschiedenen Terminen im Jahr in den Regionen stattfindet, offen. Die sächsischen Land- und Tierwirte stehen für Transparenz und sind auskunftsbereit, wie mit moderner Landwirtschaft bei uns in Sachsen hochwertige Lebensmittel produziert werden. Dabei nutzen sie den Stand der Technik zum Wohl der Tiere, der nebenbei auch die Arbeit erleichtert", so Vogel.


Von der Sächsischen Zeitung erwartet er künftig eine sachlichere Berichterstattung und Wertschätzung der Arbeit, wie jeder rechtschaffende Bürger auch.

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