Die Landwirte haben bei der Landtagswahl am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich SPD gewählt. Wie aus einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht, haben 33 % der Landwirte in dem Bundesland ihr Kreuz bei der SPD gemacht. Auf den weiteren Rängen folgen CDU, AfD und Linkspartei.
Unter den Landwirten hat die SPD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern mit 33 % besser abgeschnitten als im amtlichen Endergebnis, wo die SPD bei 30,6 % liegt. Die CDU kam bei den Landwirten auf 22 %. Damit schnitten die Christdemokraten bei den Agrariern ebenfalls besser ab als beim Gesamtergebnis, wo sie auf 19 % der Stimmen kamen. Die AfD erreicht bei den Landwirten 18 %. Damit blieb die Partei unter ihrem Landesergebnis von knapp 21 %. Rund 17 % der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern wählten die Linke. In der Gesamtbevölkerung waren es lediglich gut 13 %. Deutlich hinter ihrem Landesergebnis von 4,8 % blieben die Grünen bei den Landwirten, lediglich 2 % stimmten für die Ökopartei.
Zum guten Wahlergebnis der SPD bei den Landwirten dürfte auch der seit 1998 amtierende Landwirtschaftsminister Till Backhaus beigetragen haben. Mit fast 42 % der Erststimmen erreichte der 57-jährige Diplomagraringenieur im seinem Wahlkreis Ludwigslust-Parchim das zweitbeste Ergebnis seiner Partei. Übertroffen wurde er lediglich von Ministerpräsident Erwin Sellering, der in Schwerin auf 47 % der Erststimmen kam.
Ein Verbleiben von Backhaus in der künftigen Landesregierung gilt als sehr wahrscheinlich. In Schwerin wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass Backhaus ein anderes Ressort übernehmen könnte. Mit wem die SPD in den kommenden fünf Jahren eine Koalition bilden wird, ist nach diesem Wahlergebnis noch offen.