In Sachsen-Anhalt dürfte es in diesem Jahr bei Getreide und Raps regional sehr große Unterschiede bei der Erntemenge geben. Nach Angaben des Landesbauernverbandes Sachsen-Anhalt (LBV) wirkten sich ungünstige Bedingungen im Herbst, starke Vernässungen bis Ende April, eine extreme Trockenheit bis Anfang Juni sowie Schäden durch Feldmausbefall in vielen Regionen des Landes negativ aus. Bei Weizen, Roggen und Gerste werde im mittleren und südlichen Sachsen-Anhalt mit einer mittleren bis eher unterdurchschnittlichen Ernte gerechnet, erklärte der LBV vergangene Woche bei einer Vorernteanalyse mit Landhändlern, bei der über Ertragserwartungen, den Markt und Preisentwicklungen gesprochen wurde. Starke Niederschläge hätten insbesondere Wintergerste umgeworfen und ins Lager gebracht, was zu Ertrags- und Qualitätsverlusten geführt habe. Teile der Altmark, des Jerichower Landes, von Anhalt-Bitterfeld, dem Fläming bis hin zu Brandenburg hätten dagegen in den letzten Wochen vergleichsweise wenig Niederschläge bekommen. Dort hätten viele Getreidebestände starke Trockenschäden. Außerdem werde auf dem Grünland im zweiten Schnitt kein Futter geerntet, und der Mais sei im Wachstum sehr eingeschränkt. Daher rechne man in diesen Gebieten mit einer weit unterdurchschnittlichen Ernte. Für Raps würden hingegen Erträge über denen des Vorjahres erwartet, teilte der LBV mit. Allerdings dürfte der Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2006 nicht erreicht werden.
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