Sachsen-Anhalts Junglandwirte können seit einem Jahr bei der Gründung eines Betriebs bis zu 70.000 Euro vom Land erhalten - verteilt auf fünf Jahre. In der Praxis haben das aber nur 20 Männer und Frauen bekommen, berichtet der MDR.

 

Das Agrarministerium teilte auf Anfrage des Senders mit, dass es bisher insgesamt etwa 1,4 Millionen Euro bewilligt habe. Die Landwirte müssten für die Antragsstellung einen Plan ausarbeiten, worin sie Geld investieren wollen. Dabei spielten auch ihre Ideen für Tierwohl und Umweltschutz eine Rolle. Profitiert haben laut Ministerium bisher aber sowohl ökologisch orientierte als auch konventionell wirtschaftende Betriebe. 

 

Einer der geförderten Junglandwirte ist der 27-jährige Michael Häge aus Hüttenrode im Harz. Er hat einen Bio-Hühnerstall für 12.000 Hennen gebaut. Zu den Besonderheiten gehört ein Einstreu-Roboter, der das Maisfutter automatisch in der Anlage verteilt. Zudem hätten seine Hennen deutlich mehr Auslauffläche als gesetzlich vorgeschrieben, sagte er dem MDR.

Michael Häge sieht die 70.000 Euro als eine Einstiegshilfe in die Selbstständigkeit. Es klinge zwar zunächst nach viel Geld, doch wenn er die Kosten für die Hilfe bei der Konzeptentwicklung abziehe, blieben auf fünf Jahre betrachtet nur rund 10.000 Euro pro Jahr übrig. "So viel kostet die Getriebe-Reparatur eines Traktors", erklärt Häge.

Insgesamt stehen im Fördertopf des Ministeriums bis 2021 rund 3,4 Millionen Euro zur Verfügung. Zwei Millionen Euro sind noch abrufbar, so der MDR weiter. Damit könnten etwa 30 weitere Junglandwirte bei ihrer Existenzgründung unterstützt werden. Dazu müssen sie einen Antrag beim Landwirtschaftsministerium stellen.