BDM-Chef Romuald Schaber nimmt am 27. Januar an einer Diskussionsveranstaltung des AfD-Mittelstandsverbandes in Lauben (Oberallgäu) teil. Mit den Politikern Franz Bergmüller und Peter Felser wird er über die bäuerliche Landwirtschaft diskutieren.
Die Wahl, bei so einer Veranstaltung zu- oder abzusagen, ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, wird Schaber im Münchner Merkur zitiert. Und BDM-Sprecher Hans Foldenauer ergänzt: „Sagt man ab, gilt das als feige, sagt man zu, eckt man ebenso an.“ Er stellt klar, dass Schaber eher dem grünen Spektrum zuzuordnen sei.
Schabers Teilnahme ist dabei insofern überraschend, da er im Sommer bereits Ärger mit der AfD hatte. Damals hatte die Partei ein Foto des BDM-Vorsitzenden auf Plakate gedruckt (s.u.). Schaber ließ damals klarstellen, dass sich der BDM „gegen Instrumentalisierung durch die AfD verwahrt“.
Da Schaber derzeit in Kur sei, versprach Foldenauer im Namen des BDM, dass sich der Verband nicht instrumentalisieren lasse und keine AfD-Positionen befeuern wolle. Ihnen sei schon bewusst, dass sich die AfD nur mit dem BDM profilieren wolle, so wie alle möglichen anderen Parteien auch, gerade jetzt in den anlaufenden Wahlkämpfen.
Die Süddeutsche Zeitung bringt unterdessen Licht in die Frage, inwieweit die AfD das Thema Landwirtschaft berührt. So gebe es in dem 95 Seiten umfassenden Grundsatzpapier der Partei eine halbe Seite über die Bauern. Unter dem Titel „Landwirtschaft: Mehr Wettbewerb. Weniger Subventionen“ würden sich Aussagen finden wie „Die Landwirte brauchen wieder mehr Entscheidungsfreiheit“ oder „Der Beruf des Landwirts muss wieder attraktiver werden“.
Laut der SZ spreche der BDM mit allen Parteien. Daher habe man sich auch schon mit Sven Schröder getroffen. Der AfD-Mann ist Vorsitzender des Agrarausschusses im Brandenburger Landtag. Mit Blick auf die NDP stellt Foldenauer aber klar: „Wir führen keine Gespräche mit Parteien oder Politikern mit eindeutig menschenverachtenden Positionen. Selbst wenn sie im Landtag sitzen.“