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Schafzuchtverbände zum Wolf: "Endlich handeln – nicht nur reden"

Der Koalitionsbeschluss zum Wolfsmanagement zieht positive Reaktionen nach sich. Für die Landesschafzuchtverbände ist das überfällig. Sie sind skeptisch, was die Finanzmittel für Präventionsmaßnahmen und Schadensausgleichzahlungen angeht.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Koalitionsbeschluss zum Wolfsmanagement zieht positive Reaktionen nach sich. Für die Landesschafzuchtverbände ist das überfällig. Sie sind skeptisch, was die Finanzmittel für Präventionsmaßnahmen und Schadensausgleichzahlungen angeht.

 

Der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Jürgen Lückhoff, sagte: „Es ist natürlich zu begrüßen, dass sich der Bundestag endlich mit dem Problem Wolf und den Sorgen der Weidetierhalter, insbesondere der Schafhalter, befasst. Ursache dafür dürfte aber weniger die Koalitionsvereinbarung sein. Die VDL hatte sich intensiv für eine Aufnahme des Wolfs in die Vereinbarung eingesetzt. Mehr Druck dürfte wohl durch die dem Bundestag seit Februar vorliegenden Anträge der Oppositionsfraktionen entstanden sein.

 

Es wäre aber ehrlicher und deutlicher gewesen, wenn man statt der 60 Rudel, die die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf für das Monitoringjahr 2016/2017 nennt, die tatsächliche Zahl von ca. 1.000 Tieren in Deutschland genannt hätte. Beschämend ist es, dass die Bundesregierung erst eine Aufforderung des Deutschen Bundestages braucht, um eine Änderung der Tierschutz-Hundeverordnung vorzunehmen. Diese Forderung wurde durch uns seit langem und wiederholt gegenüber der Bundesregierung vorgetragen.


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Nicht ausreichend ist die Aufforderung an die EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfes in Abhängigkeit von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen. Hier ist ein gemeinsames Vorgehen mit anderen Mitgliedstaaten notwendig, die ebenfalls unter der stark erhöhten Wolfspopulation leiden. Es geht nicht darum, den Wolf auszurotten, aber wir brauchen Obergrenzen, wenn wir ernsthaft die Sicherheit unserer Weidetiere verbessern wollen. Eine 100-prozentige Sicherheit ist sowieso eine Illusion. Viele der empfohlenen Schutzmaßnahmen sind regional überhaupt nicht anwendbar.

 

Trotz der wohlwollenden Erklärung, zu prüfen, inwieweit weitere Finanzmittel für Präventionsmaßnahmen und Schadensausgleichzahlungen bereitgestellt werden können, fehlt eine klare Aussage zu den zusätzlich anfallenden Arbeitskosten. Gerade die Schafhalter sind durch Mehrarbeit bei verstärkten Zäunen, dem Einsatz und der Betreuung von Herdenschutzhunden oder häufigeren Kontrollen von erheblicher Mehrarbeit betroffen.


Gar nicht erwähnt wird das Versicherungsproblem. Es sind Probleme zu erwarten, wenn wiederholt Tiere durch vom Wolf verursachte Übergriffe ausbrechen. Ist die Schafhaltung in der Nähe von IC-Trassen oder Autobahnen künftig nicht mehr möglich? Grundlage für eine Beurteilung sollte immer der ohne die Rückkehr des Wolfes übliche Schutz sein, wie er bisher von allen verantwortungsbewussten Tierhaltern gepflegt wurde.


Positiv bleibt die Aussage im Koalitionsvertrag festzustellen, dass Wölfe, die Weidzäune überwunden haben oder für Menschen gefährlich werden, entnommen werden. Es muss endlich gehandelt werden. Die Umweltministerkonferenz fasst seit Jahren Schiebe- und Wiedervorlagebeschlüsse, die Regierungskoalition hat bereits fast ein Viertel der Legislaturperiode hinter sich.“

 

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