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Schmidt sieht keine Chance für eine Kennzeichnung verarbeiteter Eier

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt setzt darauf, dass Lebensmittelhersteller freiwillig die Art der Hennenhaltung bei verarbeiteten Eiprodukten wie Nudeln angeben. Auf EU-Ebene hält er eine verpflichtende Kennzeichnung für nicht durchsetzbar. Foodwatch fordert gesetzliche Tierschutzstandards für Hennen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt setzt darauf, dass Lebensmittelhersteller freiwillig die Art der Hennenhaltung bei verarbeiteten Eiprodukten wie Nudeln angeben. Auf EU-Ebene hält er eine verpflichtende Kennzeichnung für nicht durchsetzbar. Foodwatch fordert gesetzliche Tierschutzstandards für Hennen.


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Einige Bundesländer sowie Verbraucherschützer fordern eine Ausweitung der Haltungskennzeichnung auf gekochte und gefärbte Eier sowie auf Eier, die in Nudeln und Backwaren verarbeitet werden. Bisher muss nur bei rohen Eiern angegeben werden, ob sie aus Freilandhaltung, Bodenhaltung oder Käfighaltung stammen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hält das für nicht durchsetzbar. „Für eine gesetzliche Regelung auf EU-Ebene sehe ich keine Chance – dafür gibt es derzeit keine Mehrheiten“, sagte er im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Herkunft der Eier lasse sich in verarbeiteten Produkten schwer rückverfolgen, so Schmidt, dass mache die Sache komplizierte als bei rohen Eiern.


Schmidt appelliert an Freiwilligkeit der Händler


Schmidt plädiert bei der Kennzeichnung stattdessen für Freiwilligkeit. „Zumindest wirkt Freiwilligkeit meistens schneller als Gesetze. Denn der Handel kämpft um die Gunst der Kunden. Deshalb gibt es bereits Hersteller, die das als Vermarktungsargument nutzen“, argumentiert Schmidt in dem Interview weiter. Die Haltungskennzeichnung bei rohen Eiern hält Schmidt hingegen für „ein Erfolgsmodell“. Er empfehle den Unternehmen, auch bei gekochten und gefärbten Eiern die Art der Hühnerhaltung anzugeben, so Schmidt. Die Verbraucher hätten ein hohes Bewusstsein für die Herkunft von Eiern.


Grüne wollen Kennzeichnung aller Eiprodukte


Seit 2004 müssen in der Europäischen Union produzierte, rohe Eier mit einem Code von 0 bis 3 hinsichtlich der Haltungsform der Hühner gekennzeichnet sein. Der Agrarsprecher der Grünen im Bundestag, Friedrich Ostendorff, reklamiert die Errungenschaft der Eierkennzeichnung für sich. Die von Schmidt gelobte Eierkennzeichnung sei eine Errungenschaft der damaligen grünen Agrarministerin Renate Künast, die sie gegen die damals in der Opposition befindlichen Union durchgesetzt habe, so Ostendorff. Er bedauerte, dass die Kennzeichnung nicht auf verarbeitete Produkte ausgeweitet werde. „Mit Minister Schmidt werden Verbraucher nicht erkennen können, ob in den Nudeln und Keksen Käfigeier versteckt sind", so Ostendorff.


Foodwatch fordert gesetzliche Standards für Tiergesundheit


Die Verbraucherorganisation Foodwatch hält hingegen selbst die Eierkennzeichnung von 0-3 nicht für ausreichend. Zwar informiere der Stempel auf dem Ei über die formalen Haltungskriterien, dies sage jedoch nichts über den Gesundheitszustand der Tiere aus, schaltete sich Foodwatch am Montag in die Diskussion ein. "Die 0-1-2-3-Kennzeichnung sagt nur die halbe Wahrheit über das Leben der Legehennen. Platz und Auslauf sind wichtig. Aber es gibt bisher keinerlei Vorgaben für die Tiergesundheit - weder bei Bio noch bei der konventionellen Legehennenhaltung. Das muss sich dringend ändern", sagte der neue Geschäftsführer von Foodwatch, Martin Rücker.

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