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Schwarz hält gemeinsame Tierwohl-Politik der kleinen Schritte für gescheitert

Fast hatte es zuletzt den Anschein, als gebe es unter den Tierschützern einen „Kampf der Systeme“: Auf der einen Seite Tierschutzbund und ProVieh, die bis zu ihrem Austritt aus der Initiative Tierwohl mit den Bauern sprechen wollten. Und auf der anderen Seite Tierrechtler wie Ariwa, die auf Konfrontation setzen.

Lesezeit: 4 Minuten

Fast hatte es zuletzt den Anschein, als gebe es unter den Tierschützern einen „Kampf der Systeme“: Auf der einen Seite Tierschutzbund und ProVieh, die bis zu ihrem Austritt aus der Initiative Tierwohl mit den Bauern sprechen wollten. Und auf der anderen Seite Tierrechtler wie Ariwa, die direkt mit illegalen Filmmaterial Fakten schaffen und auf Konfrontation setzen.

 

Gewonnen hat den „Kampf“ nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz die Organisation Ariwa. „Gesiegt hat die Macht der Bilder gegen die Kraft des Arguments, die Abschaffung der Tierhaltung gegen deren Weiterentwicklung“, bedauert der Landwirt. Dabei kräftig mitgeholfen hat seiner Meinung nach die deutsche Gerichtsbarkeit. „Es zeigt sich: Wer illegales Eindringen per Gerichtsbeschluss legalisiert, schafft in der Praxis neues Recht. Die Rechtsprechung gerät hier an Grenzen. Dient es wirklich dem Interesse der Öffentlichkeit, wenn eine Organisation, die die Abschaffung der Tierhaltung im Sinn hat, mit teils falschen Bildern Fakten schafft und am Ende Gesetzesinitiativen erzwingt?“, fragt Schwarz.


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Ariwa nutze diese „Erlaubnis“ bis zum Exzess und zwang damit ProVieh in die Knie. ProVieh wiederum habe jahrelang versucht, mehr für das Tier und den Tierhalter zu erreichen. Indem es Geld für den Tierhalter gibt, wenn er etwas für das Tier tut. Diese Politik der kleinen gemeinsamen Schritte muss laut Schwarz jetzt als gescheitert erklärt werden.


„Fatal daran ist es, dass ein Medienecho nur zu erreichen ist, wenn etwas schief geht. Schon beim Ausstieg des Tierschutzbundes, der die ITW nie wirklich mit Herzblut unterstützte, wurde vermeldet, „der“ Tierschutz sei ausgestiegen. Die Beharrlichkeit Proviehs fand dagegen keine Erwähnung. Nun kann wiederum ein Scheitern berichtet werden“, so Schwarz weiter. Eine ProVieh-Vertreterin wird mit den Worten zitiert, ihr Verein wolle nicht in der nächsten Horrormeldung erwähnt werden.


Ebenso wenig, wie die Medien kleine Schritte honorieren, tun es laut dem Verbandspräsidenten die Geldgeber. Hardliner seien offenbar auch bei Spendern gefragter als Vermittler. Schwarz kommt zu dem Schluss, dass es ein Offenbarungseid der Vernunft gegenüber der Skandalisierung des Alltäglichen, Unbekannten ist. Denn nur weil es unbekannt ist, habe Ariwa die Deutungshoheit über die Nutztierhaltung gewinnen können. Alle Nutztierhalter müssten nun darüber nachdenken, wie diese Lücke entstehen konnte.


Per Gerichtsbeschluss wurde alten Feindbildern zur Wiederauferstehung verholfen. Tierschützer gegen Tierhalter. Nun könnten die Keulen wieder ausgepackt werden. Jetzt würden die Ärmel aufgekrempelt und man lasse die politischen Fäuste sprechen, zeigt sich der Tierhalter ernüchtert.


„Tierrechtler wie Ariwa stehen für die Abschaffung der Tierhaltung. ProVieh steht für eine Weiterentwicklung. Ariwa hält sich für moralisch besser. Doch erreicht hat Ariwa bisher nichts. Der tragische Held dieser Schlacht ist tatsächlich der echte Tierschutz. Die ITW bezahlt mehr als 3.000 Landwirte für Maßnahmen, die mehr Tierschutz in der Schweine- und Mastgeflügelhaltung bedeuten. Es gibt weltweit kein vergleichbar erfolgreiches System“, so Schwarz.


Nun fordere auch ProVieh das Ende der freiwilligen Initiative Tierwohl und wolle neue Gesetze. Dabei habe gerade die Erfahrung, dass neue Gesetzte den Strukturwandel beschleunigen, die Idee der ITW geboren - Tierwohl und Tierhalterwohl gehören zusammen. Die Verärgerung des Kieler Nutztierschutzverbandes sei auch darin begründet, dass ProVieh zwar als Ideengeber fungierte, dann aber in den Beraterausschuss verwiesen wurde. Hier müssten sich Landwirtschaft und Handel an die eigene Nase fassen. Gemeinsam bedeutet gemeinsam, so Schwarz.


„Mit dem Austritt von ProVieh aus der ITW sind wir ins tiefste Mittelalter des Tierschutzes zurückgefallen. Damit hat man dem Tierwohl ebenso wie dem Wohl der Tierhalter einen Bärendienst erwiesen. Die Idee eines freiwilligen, flächendeckenden Tierschutzes ist zu gut, als dass sie sterben dürfte!“

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