Die enorm gewachsenen Bestände an Wildschweinen müssen durch eine konsequente Bejagung schnell und deutlich reduziert werden. Das fordert der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) von den Jägern. Der Verband sieht dringenden Handlungsbedarf, da die Schwarzwildrotten zu einem großen Problem nicht nur für die Artenvielfalt und den Seuchenschutz geworden sind, sondern immer stärker auch die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern gefährden.
"Die extrem hohe Schwarzwildstrecke des vergangenen Jagdjahres und die jüngsten Berichte von schweren Verkehrsunfällen, die durch Wildschweinverbände ausgelöst wurden, zeigen eines deutlich, dass die Schwarzwildpopulation droht, außer Kontrolle zu geraten", so WLV-Präsident Franz-Josef Möllers. Vorschläge der Jägerschaft, durch eine geänderte Bewirtschaftung von Nutzflächen den Tieren Futter zu entziehen, mit Elektrozäunen ihre Freiräume zu beschränken oder durch ein "MaisflächenDesign" die Bejagung zu erleichtern, würden nicht wirklich weiter helfen. Angesichts des enormen Zuwachses an Wildscheinen und einer jährlichen Reproduktionsrate von 300 % bräuchten wir jetzt die sofortige revierübergreifende und flächendeckende Bejagung vor allem von Frischlingen.
Aus Sicht des Bauernverbands steigt mit der Zahl der Wildschweine auch das Risiko der Verbreitung des Schweinepestvirus in Nutztierbestände und damit die Gefahr von Millionenschäden in der Landwirtschaft. Unter der rasanten Ausbreitung der Wildschweine auch in solche Regionen, in denen bis vor kurzem kaum oder gar kein Schwarzwild vorkam, leiden zudem andere Arten, vom Niederwild über Amphibien bis zu den Vögeln.