Von einem künftig steigenden Liberalisierungsdruck in der Schweiz geht der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels (Swisscofel) aus. Grund sei der zunehmende Protektionismus in den Nachbarländern und den USA, erklärte Swisscofel-Geschäftsführer Marc Wermelinger.
Um im Ausland neue Märkte zu öffnen, werde die Schweizer Exportwirtschaft vermehrt Druck auf den Grenzschutz für die Landwirtschaft machen, kündigte Wermelinger an. Er betonte auch den Trend zu mehr Ökologie, Regionalität und Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Herausforderungen. Sie seien ein fester Bestandteil im Marketing aller großen Player auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt und nicht aufzuhalten. Dieser Wandel erfordere jedoch alternative Lösungen.
Der Verbandsgeschäftsführer bedauerte in diesem Zusammenhang die Kürzungen der Gelder für die Forschungsanstalt Agroscope und der Mittel für die Absatzförderung. Es dürfe nicht sein, dass die Vorschläge des Bundes zu weniger Geld für Forschung und Werbung, gleichzeitig aber zu mehr Aufwand für Administration und Verwaltung führten.
Der Präsident von Swisscofel, Jacques Blondin, unterstrich die ablehnende Haltung des Verbandes gegenüber den aktuellen Initiativen „Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“ und „Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung“. Pflanzenschutzmittel würden in der heimischen Landwirtschaft nur noch zielgerecht eingesetzt und auch nur dann, wenn es unbedingt nötig sei. Zudem sei eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz für die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ einwandfreier und sicherer Ware notwendig.