Ein Ausbau der Agrar-Produktion in Deutschland, der gesamten Europäischen Union und vor allem in den Entwicklungsländern sei nötig, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Dazu müssten auch die 3,8 Mio. ha Felder und Weiden möglichst rasch wieder genutzt werden, die in der EU im Kampf gegen Überschüsse etwa bei Butter und Milch stillgelegt worden seien. Schließlich gehe die Welternährungsorganisation davon aus, dass der Bedarf an Lebensmitteln bis 2030 um 60 % steigt, zitiert Reuters den Minister. Grund sei das Wachstum der Weltbevölkerung und die zunehmende Nachfrage nach Lebensmitteln wegen der steigenden Kaufkraft in Schwellenländern wie China und Indien. Dabei seien auch die Regierungen in den Entwicklungsländern gefordert. Im Bundesfinanzministerium wird nach einem Bericht des "Spiegel" gefordert, dass die europäischen Agrarsubventionen von rund 50 Mrd. Euro im Jahr gekürzt werden. Die Hilfen seien ursprünglich als Ausgleich für die niedrigen Lebensmittelpreise gedacht gewesen. Nun hätten die Direktzahlungen ihre Legitimation vollständig verloren. Wegen der Preisexplosion bei Lebensmitteln war es zuletzt in mehreren Entwicklungsländern zu Unruhen gekommen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank warnten vor den Folgen des Preisanstiegs. Die UN sprachen von Millionen Menschen in Lateinamerika und der Karibik, die in extreme Armut abzurutschen drohten. Staatliche Eingriffe seien daher dringend nötig.
${intro}