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Sind verhaltensauffällige Wölfe in Wahrheit Mischlinge?

Der Wichtenbecker Jäger Andreas Wilkens will Beweise haben, die belegen, dass die nach Deutschland eingewanderten Wölfe in Wahrheit Mischlinge aus einer Kreuzung von Hund und Wolf sind. In der Allgemeinen Zeitung aus Uelzen präsentierte er jetzt aktuelle Fotos von einem Wolf aus der Lüneburger Heide.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wichtenbecker Jäger Andreas Wilkens will Beweise haben, die belegen, dass die nach Deutschland eingewanderten Wölfe in Wahrheit Mischlinge aus einer Kreuzung von Hund und Wolf sind.

In der Allgemeinen Zeitung aus Uelzen präsentierte er jetzt aktuelle Fotos von einem Wolf aus der Lüneburger Heide. Ohne große Scheu sei das Tier von 350 m auf 35 m auf Wilkens herangekommen, wie er berichtet.

 

„Sie sehen (auf den Fotos) die für einen Wolf überlangen Ohren, er trägt den Kopf hoch, hat einen Aalstrich auf der Stirn. Der Rumpf ist eher quadratisch, die Rute nach oben gewölbt“, erklärt der 60-jährige ehemalige Offizier gegenüber der Zeitung. Normalerweise würden Kopf und Rumpf eine waagerechte Linie bilden.

 

Auch der Wolfsexperte Kaj Granlund aus Finnland habe bestätigt, dass es sich um einen typischen Lausitz-Wolf handele. Diese seien keine reinrassigen Wölfe. Es gebe viele Merkmale, die auf eine Herkunft von Hund hinweisen würden, so etwa die abweichende Beinhaltung und eine im Vergleich zum Wolf hohe Stirn.

 

Der kanadische Wolfsexperte Valerius Geist stellte unterdessen nach Sichtung der Fotos fest, dass dieser Wolf schon sehr wolfsähnlich sei, mit bernsteingelben Augen, stark ausgeprägter Schwanzdrüse, schwarzer Schwanzspitze und einem wolfsähnlichen Fell. „Aber doch nicht ganz. Mich stört die gut ausgedrückte Gesichtsmaske, die scharf dunkelumrandeten Ohren, die hohe Haltung des Kopfes sowie die arg kleinen, zierlichen Pfoten, denn das sind Hundecharakteristiken“, so Geist.


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Ist schon die Vergleichs-DNA nicht reinrassig?


Ob es sich um reinrassige Wölfe handelt, ermittelt in Deutschland nur das Senckenberg-Institut, etwa wenn Tiere überfahren wurden. Das Institut vergleicht die DNA dann allerdings mit neuer Wolfsgenetik aus den frühen 2000er Jahren von Tieren aus der Lausitz. Wilkens und der Finne Granlund zweifeln aber an, dass es sich dabei überhaupt um reine Wölfe handelte.

 

Wilkens berichtet in diesem Zusammenhang von Versuchen in der Sowjetunion, bei denen Hunde und Wölfe gekreuzt worden sein sollen, um neue Eigenschaften zu erreichen. Diese Hybriden seien deutlich gefährlicher als reinrassige Wölfe. Solche Versuche habe es damals auch in der Tschechoslowakei gegeben, aus ihnen ging der Tchechoslowakische Wolfshund hervor, den u.a. der Reinstorfer Biobauer Henning Bauck in seinem „Wolfsgehege“ hält.

 

Das Verhalten des fotografierten Wolfs kommentiert Valerius Geist so: „Der Rüde ist dabei, Menschen auszuspionieren, so wie ich es hier beobachtet habe. Damit sagt der Wolf auf seine Weise, dass er Menschen als potenzielle Beute auskundschaftet.“ Allerdings würde der Wolf nicht so schnell angreifen oder vielleicht gar nicht, wenn er damit schlechte Erfahrungen gemacht hat, wie etwa Pfefferspray.


Der Wolfsexperte sei daher schon vor längerem zu der Erkenntnis gekommen, dass der Wolf als Art nur gerettet werden könne, wenn er fern von Hunden lebe, also letztlich nur fern vom Menschen in Militär-Sperr- und Atomtestgebieten.


"Wolfs-DNA ist bekannt, keine Hinweise auf Mischlinge"


Das zuständige Amt NLWKN will von derlei Theorien dagegen nichts wissen. Man habe von beinahe allen in Deutschland vorkommenden Rudeln DNA der Eltern- und Großelterntiere. Es gebe keine Hinweise auf das Vorhandensein von Wolf-Hund-Hybriden. Eine Vermischung mit Hunden würde aber in der Tat ein ernsthaftes Problem darstellen, zum einen wegen der Veränderung des Erbgutes, zum anderen wegen eines anderen Verhaltens. Mischlinge seien erfahrungsgemäß weniger scheu und neigten tendenziell auch eher zu aggressivem Verhalten, so ein Mitarbeiter der Behörde gegenüber der Allgemeinen Zeitung.


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