Verlässlichkeit und Kontinuität erwartet die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) von einer künftigen Regierungskoalition. „Nach Jahren der Umstrukturierung brauchen wir Zeit zur Konsolidierung“, sagt der SVLFG-Vorstandsvorsitzende Martin Empl.
Im Interview mit AGRA-EUROPE erinnert er an die großen Anstrengungen, die die politisch vorgegebene Einsparung bei den Verwaltungskosten der Sozialversicherung abgefordert hätten. Die damit einhergehenden Maßnahmen seien nicht von heute auf morgen „und schon gar nicht reibungslos“ abgelaufen. Mittlerweile sei man jedoch „über den Berg“.
Zentrale Themen der kommenden Jahre blieben die Prävention und die Gesundheitsförderung. Empl nennt als Ziel, bestehende Defizite in der medizinischen Versorgung auf dem Land zumindest ein Stück weit zu kompensieren. Dabei verfüge die SVLFG als übergreifender Träger mit vier Sozialversicherungszweigen über den großen Vorteil, Gesundheitsangebote aus einer Hand anbieten zu können. Die sich daraus ergebenden Potentiale müsse man aber auch nutzen können. Beispielsweise brauche man die Möglichkeit der Prävention für Altenteiler aus der Alterskasse, um allen Mitgliedern der bäuerlichen Familie helfen zu können.
Auch bei den Fristen in der Betriebs- und Haushaltshilfe müsse es zwischen den Versicherungszweigen zu Vereinheitlichungen kommen. Hier sei der Gesetzgeber gefordert. Empl begrüßt die von Union und SPD geplante Altersvorsorgepflicht für alle Selbständigen. Mit einer Ausweitung des versicherten Personenkreises auf Einzelunternehmer im grünen Sektor könne auch die Alterssicherung der Landwirte (AdL) von einer solchen Neuregelung profitieren.