Ein spezieller Erdpflug aus Bayern soll die Verlegung von Erdkabeln für die Südlink-Stromtrasse von der Nordseeküste bis nach Süddeutschland einfacher und günstiger machen. Es werde derzeit gemeinsam mit dem Spezialunternehmen Föckersperger GmbH die Entwicklung eines entsprechenden Gerätes umgesetzt, berichtete der NDR. Durch die Neuentwicklung seien weniger Eingriffe in die Natur nötig, die Bauzeit werde deutlich verkürzt und die Kosten reduziert.
Das Verfahren wird im Landkreis Wolfenbüttel (Baddeckenstedt) getestet und soll bei positivem Verlauf bundesweit eingesetzt werden. Der Pflug soll zunächst leere Rohre unter die Erde bringen, durch die später die Kabel verlegt werden können. Man hoffe, bis Ende 2018 mit einem Prototypen ausreichend Erfahrung sammeln zu können, um eine generelle Entscheidung über die Anwendung des Verfahrens zu treffen. Die Pflug-Verlegung sei aber auf jeden Fall nur einer von mehreren Wegen, um Kabel unter die Erde zu bringen: "Für die leichteren Böden in der norddeutschen Tiefebene ist das gut machbar", erklärte Lieberknecht (Sprecher des Stromtrassen-Betreibers Tennet). In Süddeutschland werde der Pflug aber an seine Grenzen stoßen, da dort deutlich mehr Steine zu finden sind.
Weniger Boden belastet
Für gewöhnlich würden Erdkabel verlegt, indem man mit Baggern einen Graben aushebt. Das sei allerdings zufolge deutlich aufwendiger als die Nutzung eines Kabelpfluges, der ähnlich wie in der Landwirtschaft eine Furche grabe: "Links und rechts der Strecke wird viel weniger Boden belastet", so Frank Föckersperger, Geschäftsführer und Inhaber des gleichnamigen Kabelpflug-Unternehmens.