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Sprachliche Manipulation auch bei Agrarthemen

Eine bestimmte Wortwahl kann steuern, wie Sachverhalte von Menschen wahrgenommen werden. Das "Framing" – das sind spezielle Denkrahmen – wird von der Politik genutzt, um die eigenen Anliegen subtil zu übermitteln und Entscheidungen zu beeinflussen. Auch die landw. Berichterstattung ist von "Framing" durchzogen.

Lesezeit: 3 Minuten

Welche Instrumente und Methoden geeignet sind, um heutzutage mit landwirtschaftlichen Anliegen zu einer breiten Öffentlichkeit durchzudringen, war am Dienstag Thema an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) in Wien. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere moderne Medien und eine publikumswirksame Sprache von zunehmender Bedeutung sind, berichtet aiz.info.



Dass eine geeignete Wortwahl gezielt dazu verwendet werden kann, um zu steuern, wie Sachverhalte von Menschen wahrgenommen werden, betonte die Linguistin Elisabeth Wehling. Ihr zufolge wird das "Framing" - also spezielle Denkrahmen - auch insbesondere im politischen Bereich verwendet, um die eigenen Anliegen subtil an den Mann bzw. die Frau zu bringen und Entscheidungen zu beeinflussen. So habe es US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf schließlich den Sieg gebracht, auch bei komplizierten Themen gezielt einfache Familienmetaphern zu benützen und sich als "Big Daddy" zu präsentieren.



Mit großer Sorge sieht sie, dass Trump und Co mittlerweile nicht mehr vom "Klimawandel" sondern vielmehr von "Wetterextremen" sprechen, um in den Menschen die Illusion eines kurzzeitigen Ereignisses zu erreichen, obwohl es sich um eine Langzeitentwicklung handelt. Ebenso sei die landwirtschaftliche Berichterstattung von "Framing" durchzogen, betonte Wehling. So sei klar, was jemand bezwecke, der etwa von Großbauern, Agrarindustrie oder Ähnlichem spreche. Spannend ist etwa auch, dass ein Wirbelsturm mit einem weiblichen Vornamen harmloser wahrgenommen wird, als einer mit einem männlichen.



Persönliche Kontakte zur nicht-agrarischen Bevölkerung



Die Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Bernadette Laister, betonte in ihrem Vortrag, dass Öffentlichkeitsarbeit auch in der Wahrnehmung der Bauern zunehmend an Bedeutung gewinnt, da der Druck auf den Sektor zunimmt. Sie empfiehlt punkto Kommunikation unter anderem, symbolisch in die "Schuhe des Gegenübers" zu schlüpfen, um dessen Probleme, Wünsche und Anliegen begreifen zu können.

 

Da Bauern - im Vergleich zu Journalisten und Politikern - in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genießen, empfiehlt sie Höfen, möglichst viele persönliche Kontakte zur Restbevölkerung herzustellen. Das könne etwa mittels Tierpatenschaften, Hoffesten oder etwa Erlebnis am Bauernhof-Aktionen gelingen.

 

Doch auch Webcams, Sichtfenster oder Infotafeln am Betrieb sind dazu geeignet, das Verständnis in der Gesellschaft für landwirtschaftliche Anliegen zu vergrößern. "Wir müssen das Vertrauen der Bevölkerung beibehalten sowie ausbauen und die Konsumenten zu unseren Mitstreitern machen", unterstrich Laister im Hinblick auf Kaufentscheidung, Ausgleichszahlungen und eine selbstbestimmte Zukunft der heimischen Betriebe.



Soziale Medien für Botschaften nutzen



Welche modernen Medien wichtig sind und welche überschätzt werden, hob die Universitätslektorin, IT-Beraterin und Autorin Lena Doppel hervor. Ihr zufolge ist das Besondere der heutigen Zeit, dass medial nicht mehr nur einige Sender - sprich Journalisten - Informationen an viele Empfänger vermitteln, sondern diese Empfänger auch zunehmend selbst zu Sendern werden. Facebook wird immerhin von 70% der Österreicher genutzt, Twitter von 6 bis 7%. Um Botschaften anzubringen, sei es gut, sich in diesen Medien an Diskussionen zu beteiligen.

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