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Städter haben Sehnsucht nach Information und Transparenz - Landwirte bleiben sprachlos

Wie sollen Landwirte mit kritischen Verbrauchern und den Medien kommunizieren? Wie weit sollen sie sich und ihre Arbeit im Netz präsentieren und welche Rolle kann die Digitalisierung spielen, wenn es darum geht, die Gesellschaft in die landwirtschaftliche Produktion einzubeziehen?

Lesezeit: 3 Minuten

Wie sollen Landwirte mit kritischen Verbrauchern und den Medien kommunizieren? Wie weit sollen sie sich und ihre Arbeit im Netz präsentieren und welche Rolle kann die Digitalisierung spielen, wenn es darum geht, die Gesellschaft in die landwirtschaftliche Produktion einzubeziehen?


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Genau um diese wichtigen Fragen ging es am Donnerstag beim „Berliner Abend“ vom Forum Moderne Landwirtschaft. Rund 150 Gäste aus Landwirtschaft, Politik, Verbänden und Medien kamen in der Berliner Zentrale der Deutschen Kreditbank zusammen, um miteinander über das Zukunftsthema Digitalisierung zu sprechen.


In ihrer Eröffnungsrede machte Carina Konrad (FDP), stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, klar, dass sich die Landwirtschaft schon immer im Wandel befinde. Das Internet habe Vieles umgeworfen und neue Impulse gesetzt, doch kaum ein anderer Berufsstand sei so vertraut mit permanenten Veränderungen.


„Ein ‚Weiter so‘ hat es nie gegeben“, so die studierte Landwirtin, die mit ihrer Familie einen Hof in Rheinland-Pfalz bewirtschaftet. Aus ihrer Sicht bestehe ein Spannungsverhältnis zwischen Landwirten und Verbrauchern. Auf der einen Seite gebe es die „Sehnsucht der Städter“ nach Information und Transparenz. Dem gegenüber stünde die „Sprachlosigkeit der Landwirtschaft“. Konrad betonte in diesem Zusammenhang das Potenzial der Digitalisierung für die beidseitige Anerkennung und Wertschätzung.


Ganz ähnlich argumentierte Pierre Munzel, Mitgründer von Peat. Sein Team hat die App Plantix entwickelt, die selbstständig Pflanzenkrankheiten erkennt und dadurch hilft, Ernteausfälle zu vermeiden. Allerdings gebe es noch zahlreiche Hürden seitens der Politik – und durch große Firmen, nach deren Spielregeln gearbeitet werden müsse.


In Deutschland käme ein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber Daten und deren Weitergabe hinzu. „Die beste Lösung ist nichts wert, wenn sie nicht benutzt werden kann“, sagte Munzel, der auch auf andere Landwirtschafts-Startups verwies, die ihren Kunden mithilfe digitaler Technik einen unmittelbaren Nutzen bieten. Diese digitalen Unternehmen werden die Bevölkerung seiner Ansicht nach an der Wertschöpfungskette beteiligen – das sei völlig neu und ein entscheidender Vorteil für die Verbraucher.


In der Schluss-Keynote präsentierte Olaf Hermann, Leiter Online-Kommunikation beim Forum, vier Thesen, die zeigten, wie die Landwirtschaft kommunikativ von der Digitalisierung profitieren kann. Hermann rief die anwesenden Gäste auf, noch viel stärker die Sprache der Verbraucher zu sprechen – gerade auch bei sensiblen Begriffen. „Warum soll man bei Google nicht unsere Bilder finden, wenn man nach Massentierhaltung und Pestiziden sucht“, frage Hermann das Publikum und zeigte positive Beispiele aus der eigenen Online-Arbeit. Im Hinblick auf das immer wichtiger werdende Community-Management stellte er fest: „Jeder moderne Landwirt ist ein wertvoller Influencer.“


Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft und Co-Moderatorin des Berliner Abends, zog am Ende der Veranstaltung eine positive Bilanz: „Durch die heterogene Zusammensetzung unserer Mitglieder sowie die heterogene Zusammensetzung unserer Aktivitäten – seien es die AgrarScouts oder der ErlebnisBauernhof als politischer Hotspot – bringen wir mit dem Berliner Abend Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen und schaffen einen Rahmen für spannende Gespräche. Trotz aller Unterschiede hat sich wieder gezeigt, dass wir am Ende ein gemeinsames Ziel haben und das lautet: moderne und authentische Kommunikation für den Verbraucher. Denn von dem Zugewinn an Vertrauen und Verständnis profitieren am Ende auch die Landwirte und damit die gesamte Landwirtschaft.“

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