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Stärkeren Fokus der GAP auf soziale Aspekte legen

Mit Nachdruck hat sich der Europaabgeordnete und Agrarpolitiker aus Ungarn, Dr. Tibor Szanyi, für eine stärkere Fokussierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf soziale Aspekte ausgesprochen. Im Interview mit AGRA-EUROPE erklärte der Politiker, dass noch viel mehr für die ländliche Bevölkerung getan werden müsse.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Nachdruck hat sich der Europaabgeordnete und Agrarpolitiker aus Ungarn, Dr. Tibor Szanyi, für eine stärkere Fokussierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf soziale Aspekte ausgesprochen. Im Interview mit AGRA-EUROPE erklärte der Politiker, dass noch viel mehr für die ländliche Bevölkerung getan werden müsse.


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Ohne das Geld wäre die Lage in den ländlichen Räumen seines Heimatlandes noch schwieriger als sie es momentan ohnehin schon sei. In Ungarn lebten viele Menschen auf dem Land von weniger als 100 Euro im Monat, so das Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Parlaments.


Auf die Direktzahlungen angesprochen, bescheinigte der EU-Abgeordnete diesen, den Landwirten ein „Basiseinkommen“ zu sichern. Allerdings haben die Flächenprämien nach seiner Einschätzung auch entscheidend dazu beigetragen, dass der Anteil an Großbetrieben in Ungarn massiv gewachsen ist und „die Agrarlandkonzentration fast unaufhaltsam fortschreitet“. Vor diesem Hintergrund ist sich der Ungar sicher, dass die Direktzahlungen früher oder später auslaufen werden.


Keine Einwände erhebt er gegenüber einer Kopplung der Beihilfen: „Ich denke, man kann nichts gegen Kopplungen einwenden, solange diese vernünftig angewendet werden.“ So sei etwa die gezielte Förderung ökologisch vorteilhafter Feldfrüchte ein mögliches Mittel gegen den fortschreitenden Schwund der Artenvielfalt in Europa.

 

Definition des aktiven Landwirts sehr wichtig


Mit Blick auf die Landwirtschaft in seinem Heimatland betonte Szanyi, dass die Definition dessen, was Landwirtschaft sei, eine wichtige Errungenschaft darstelle. Mit der Definition des aktiven Landwirts werde verhindert, dass andere Bereiche die eigentlich den Landwirten zustehenden Unterstützungen einkassierten.


Auch die Förderung junger Landwirte sei sehr wichtig. Von den landwirtschaftlichen Betrieben in Ungarn fordert der Europaabgeordnete vor allem Diversifikation. Gebraucht werde eine sehr viel vielfältigere Landwirtschaft, sagte Szanyi. Nur dann werde es auch gelingen, die weiter voranschreitende Entvölkerung und Verarmung der ländlichen Räume zu stoppen.


Der eigenen Regierung wirft er in dem Zusammenhang unter anderem vor, den Ökolandbau nicht zu unterstützen, obwohl es auch in Ungarn eine steigende Nachfrage nach Bioprodukten gebe. Gleichzeitig betonte der S&D-Abgeordnete, dass er für keine der beiden Bewirtschaftungsformen - konventionell oder ökologisch - eine Präferenz habe. Beide hätten Ihre Berechtigung.

 

„Win-Win-Situation“ nach Agrarimportembargo Russlands


Freihandelsabkommen steht Szanyi „wohlwollend gegenüber“. Jedoch sei es wichtig, diese ordentlich auszugestalten und zu regulieren. Das von der EU mit Kanada ausgehandelte Freihandelsabkommen (CETA) bezeichnete er als das „erste Beispiel eines gut regulierten Abkommens“. Die Vorteile würden hier klar überwiegen.


Eine aus deutscher Sicht überraschende Meinung vertritt der Ungar mit Blick auf das Agrarimportembargo Russlands: „Man sehe mittlerweile, dass es, so eigenartig dies klingen mag, für beide Seiten zu einer ‚Win-Win-Situation‘ werden könnte“. Die EU-Landwirte seien gezwungen gewesen, sich neue Märkte zu suchen, und das hätten sie erfolgreich gemacht. Gleichzeitig habe die russische Landwirtschaft ihre Produktion steigern können.


Auf die Beziehungen der EU zur Ukraine angesprochen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Delegation im Parlamentarischen Assoziationsausschuss EU-Ukraine, dass die Gemeinschaft in dem Nachbarland einen wertvollen Handelspartner gewinnen könne. Ein Vorbild für die Ukraine könnte nach Ansicht von Szanyi der zukünftige Status des Vereinigten Königreichs sein, also etwas zwischen einer EU-Vollmitgliedschaft und einer vertieften Handelspartnerschaft.

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