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Steak, Wurst, Glyphosat ...

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben: Fleisch zu essen ist gefährlich. Diesen Eindruck erweckt ein Hinweis der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon, der seit Montag durch die Nachrichten geistert.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben:


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Fleisch zu essen ist gefährlich. Diesen Eindruck erweckt ein Hinweis der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon, der seit Montag durch die Nachrichten geistert.


Die Auswertung von mehr als 800 wissenschaftlichen Studien habe gezeigt, dass der Verzehr von verarbeitetem Fleisch das Risiko einer Krebserkrankung steigere. Wahrscheinlich gelte dies auch für rotes Fleisch.


Besonders brisant wird diese Nachricht dadurch, dass die IARC-Wissenschaftlergruppe vor einigen Monaten auch den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat in die Kategorie „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft haben. Kein Wunder, dass viele Menschen mittlerweile völlig verunsichert sind. Das Rumpsteak als Killer? Eine Bratwurst so gefährlich wie Pflanzenschutzmittel im Essen?


Ein Blick auf die Fakten hilft. Kurz gesagt, soll laut IARC der Verzehr von zusätzlich 100 g rotem Fleisch täglich das Risiko für Darmkrebs um 17 % steigern. Ähnliches gilt danach für eine zusätzliche tägliche Aufnahme von 50 g verarbeitetem Fleisch. Eine Erklärung dafür, wie es dazu kommen soll, gibt es nicht. Das Fleisch selbst scheint überhaupt nicht der Auslöser der Erkrankungen zu sein, sondern die Zubereitung, wie braten oder kochen. So etwas kennt man schon von zu heiß frittierten Pommes, Kartoffelpuffern oder Bratkartoffeln, Stichwort Acrylamid.

Klar ist, dass solche Meldungen den Fleisch­gegnern wieder Auftrieb geben. Gerade deshalb lohnt es sich, die Aussagen der Wissenschaftler genauer anzuschauen. Die vollständige Auswertung ist bis heute allerdings noch nicht veröffentlicht, nur eine Zusammenfassung.


Was bedeutet es, wenn das Krebsrisiko um 17 % erhöht ist? Das allgemeine Darmkrebsrisiko für einen 65-jährigen Mann soll heute bei durchschnittlich 2,4 % liegen. Durch 100 g Fleisch zusätzlich (täglich!) stiege dieser Wert auf gut 2,8 %. Wie immer kommt es darauf an, die nackten Ergebnisse richtig zu interpretieren.

Übrigens: Tabakrauch, Alkohol und das ultraviolette Licht der Sonne sind sicher krebserregend. Auch Leder- oder Holzstaub, Aflatoxine oder die Tätigkeit als Maler. Und „wahrscheinlich krebs­erregend“ sind laut Forschungsagentur auch Schichtdienst und die Arbeit als Friseur.


Angesichts der Tatsachen ist Panikmache unangebracht. Das IARC selbst schreibt, dass das Risiko des Einzelnen, wegen des Fleischkonsums Krebs zu entwickeln, gering sei. Bleibt zu hoffen, dass das auch bei den Verbrauchern so ankommt.

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