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Stellung der Agrargenossenschaften wandelt sich

Die Agrargenossenschaften haben in den vergangenen 25 Jahren einen stetigen Wandel vollzogen. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) bescheinigt ihnen, dass sie sich eine erfolgreiche Position in der deutschen Landwirtschaft erarbeitet haben. Konflikte aus der Entstehungszeit wirken bis heute fort.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Agrargenossenschaften haben in den vergangenen 25 Jahren einen stetigen Wandel vollzogen. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) bescheinigt ihnen, dass sie sich eine erfolgreiche Position in der deutschen Landwirtschaft erarbeitet haben. Konflikte aus der Entstehungszeit wirken bis heute fort.


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„Ich beglückwünsche die Agrargenossenschaften ausdrücklich dazu, dass sie die wirtschaftlichen Widrigkeiten auf den Agrarmärkten offensiv managen: Sie halten ihre Unternehmen stabil, behaupten die Marktposition und erschließen neue Märkte sowie Geschäftsfelder zum Beispiel im Bereich Erneuerbarer Energien“, sagte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Tagung 25 Jahre Agrargenossenschaften in Halle. Er attestierte den Agrargenossenschaften eine „ungebrochenen Dynamik, mit der sie auf strukturelle Veränderungen antworten“. Rationalisierung, Kooperation und Fusion seien geeignete Maßnahmen, um die Wirtschaftlichkeit zu sichern und im Wettbewerb vorne zu bleiben, so Nüssel weiter.


Funktion von Agrargenossenschaften geht über die reine Agrarproduktion hinaus


„Entscheidend für die Stabilität und Leistungsfähigkeit dieser Mehrfamilienbetriebe sind ihre unterschiedlichen Produktionsstandbeine“, sagte Nüssel in seiner Rede. Sie sicherten eine breite Streuung des Eigentums an Grund und Boden. Sie übernähmen wichtige Aufgaben und Dienstleistungen in den oftmals strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands und seien zugleich ein Wachstumsmotor, so Nüssel. Hinzu käme, dass die Agrargenossenschaften zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze schafften und erhielten.


Nüssel warnt vor einer Kappung der Direktzahlungen für Großbetriebe


Im Hinblick auf die nächste Reform der EU-Agrarpolitik warnte Nüssel vor Einschnitten für Agrargenossenschaften. „Der DRV lehnt Obergrenzen, Degression und Kappung der Direktzahlungen entschieden ab“, sagte er. Er wolle bei den Politikern um Unterstützung werben und den besonderen Charakter der Agrargenossenschaften als Mehrfamilienbetriebe herausstellen. In Debatten um Fehlentwicklungen auf dem Bodenmarkt und das Vordringen von nicht landwirtschaftlichen Investoren würden Agrargenossenschaften zu Unrecht mit fragwürdigen Investoren in einen Topf geworfen, kritisierte Nüssel.


Agrargenossenschaften bewirtschaften 25 Prozent der Fläche in Ostdeutschland


Die Entstehungsgeschichte der heutigen Agrargenossenschaften in den ostdeutschen Bundesländern wirkt bis heute nach. Nach den Vorgaben des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes waren die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) verpflichtet, sich bis zum 31. Dezember 1991 aufzulösen oder umzuwandeln. Von den rund 4.500 LPGen entschieden sich insgesamt 3.000 für eine Umwandlung. Nur 1.500 beschlossen, Landwirtschaft weiterhin kooperativ in der Rechts- und Unternehmensform der eG zu betreiben. Inzwischen hat sich ihre Zahl durch Fusionen, Rechtsformwechsel und Verkauf auf rund 900 Agrargenossenschaften reduziert. In der Summe bewirtschaften die Agrargenossenschaften rund 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Ostdeutschland; in der Tierproduktion liegt ihr Anteil höher.


Kritik kommt vom Deutschen Bauernbund


Anders als der DRV bewertet der Deutsche Bauernbund die Entwicklung der Agrargenossenschaften. „Die Umwandlung der ehemaligen LPGen in Agrargenossenschaften war alles andere als eine Erfolgsgeschichte“, sagte der Präsident Kurt-Henning Klamroth in seiner Stellungnahme zur Tagung 25 Jahre Agrargenossenschaften. Aus seiner Sicht habe es keine Chancengleichheit zwischen den umgewandelten LPGen und den wiedereinrichtenden Landwirten gegeben. Die Aussage, dass Agrargenossenschaften Mehrfamilienbetriebe sind, hält Klamroth für irreführend. „In sehr vielen LPG-Nachfolgebetrieben entspricht die Organisation der Arbeit der klassischen Landarbeiter-Geschäftsführer-Struktur“, sagt er. Aus seiner Sicht ist eine Entwicklung der ländlichen Räume nur über einen wettbewerbsfähigen Mittelstand und über eine flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft zu erreichen. Er plädiert daher für eine Degression und Kappung der Agrarbeihilfen und für ein neues Agrarstrukturentwicklungsgesetz.

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