Die Weidehaltung von Rindern schneidet bei den Umweltwirkungen schlechter ab als die klassische Mast im Stall. Das zeigt eine Studie der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope.
Agroscope hat dazu Rindfleisch aus Weidehaltung mit solchem aus Großviehmast in Sachen Auswirkungen auf die Umwelt verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Weidehaltung schlechter abschneidet. Grund dafür: Rinder in Weidehaltung fressen mehr und wachsen langsamer. Während Rinder aus der Stallmast nach ÖLN-Standard nach rund 15 Monaten ihr Schlachtgewicht erreichen, brauchen die Weidemasttiere über zwanzig Monate für dasselbe Gewicht. Dadurch nehmen die Tiere, nicht zuletzt für den Erhaltungsbedarf, insgesamt mehr Futter auf, was zu höheren Ausscheidungen von Nährstoffen führt, schreibt Agroscope in einer Mitteilung. Infolge des höheren Futterverzehrs stoßen die Tiere zudem mehr Methan aus. Zwar verursachen die Tiere durch ihre extensive Haltung pro Tag weniger Umweltwirkungen. Aber für das eigentliche Endprodukt, ein Kilogramm Fleisch, ist die Produktion mit einer höheren Umweltbelastung verbunden.
Geringe Unterschiede zeigten sich in den Umweltwirkungen von Rindfleisch, das gemäß IP-Suisse-Richtlinien erzeugt und unter dem Migros-Label TerraSuisse verkauft wird, und einer durchschnittlichen ÖLN-Großviehmast. Während sich die höhere Tageszunahme der IP-Suisse-Tiere positiv auswirkte, führte der geforderte ständige Zugang zum Laufhof zu erhöhten Ammoniakemissionen.
Die Resultate erlauben es laut Agroscope, die Stärken und Schwächen der verschiedenen Systeme zu identifizieren und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Während bei Weidemastsystemen die Produktivität gesteigert werden sollte, stehen beim TerraSuisse-System Maßnahmen zur Emissionsminderung zur Diskussion, etwa in der Tierhaltung oder bei der Gülleausbringung. Und beim Kraftfutter bietet eine aus Umweltsicht optimalere Ration Verbesserungspotenzial.
Agroscope hat die Studie im Auftrag von Micarna durchgeführt. Sie kann heruntergeladen werden unter: agroscope.ch