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Grüne kritisieren Tierwohlumsetzung: "Hühnern werden Schnäbel beschnitten!"

Olaf Müller von den Thüringer Grünen kritisiert eine "zu langsame Umsetzung der Tierwohlstrategie". Hühnern würden immer noch die Schnäbel abgeschnitten. Über diese Unkenntnis ärgert sich der TBV. Das sei seit Jahren verboten. Müller beweise, dass Grüne auf Basis eigener ideologischer Vorstellungen Politik machen.

Lesezeit: 3 Minuten

Gegenüber der dpa hat der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion in Thüringen, Olaf Müller, die seiner Meinung nach zu langsame Umsetzung der Tierwohlstrategie kritisiert. Auch nach drei Jahren habe die rot-rot-grüne Koalition in dem Bundesland diese noch nicht fertig. Im Augenblick habe er das Gefühl, dass im Agrarbereich auf Zeit gespielt werde, so Müller.


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Nach seinen Angaben geht es unter anderem um die Haltungsbedingungen von Schweinen und Hühnern. Denkbar seien beispielsweise staatliche Anreize, damit Schweinen nicht mehr die Ringelschwänze oder Hühnern nicht die Schnäbel beschnitten würden. Thüringen könnte sich dabei an Niedersachsen orientieren.


Verändert worden seien in Thüringen bereits die Regeln, wann Landwirte eine staatliche Investitionsförderung für Ställe bekämen. Seit diesem Jahr gebe es dafür eine größenabhängige Beschränkung. Keine Förderung werde unter anderem für Ställe mit mehr als 15.000 Legehennen, 600 Milchkühen oder 3.000 Mastschweinen mehr vom Land gewährt.


TBV empört Unkenntnis der Grünen


Die Äußerungen Müllers zeigen aus Sicht des Thüringer Bauernverbandes (TBV) dessen Unkenntnis über die Gegebenheiten der heimischen Landwirtschaft. So entbehre insbesondere seine Forderung nach Anreizen damit „Hühnern nicht die Schnäbel beschnitten werden“ jeder Grundlage, da bereits seit einem Jahr in Deutschland keine Schnäbel bei Legehennen und Puten mehr kupiert würden, so der Verband.


Grundlage dafür sei eine freiwillige Vereinbarung über den Ausstieg aus dem Kupieren der Schnäbel von Legehennen und Puten aus dem Jahr 2015, welche das Bundeslandwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft, dem Bundesverband Deutsches Ei und dem Verband Deutsche Putenerzeuger geschlossen hatte und zum 1. Januar 2017 vollständig umgesetzt wurde.


Dass Müller diese weithin bekannte Tatsache nicht zur Kenntnis genommen hat, zeugt laut dem Bauernverband einmal mehr davon, dass Grüne Landwirtschaftspolitik allein auf Basis eigener ideologischer Vorstellungen gemacht wird, ohne die Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen.


Dementsprechend sei aus Sicht des TBV auch die Kritik Müllers an der Entwicklung der Tierwohlstrategie des Thüringer Sozialministeriums verfehlt. Die Erarbeitung einer nachhaltigen Tierwohlstrategie benötige im Gegensatz zu den Vorstellungen des Grünen-Politikers eine wissenschaftliche und faktenbasierte Grundlage, wenn sie zum Erfolg führen will.


Aus Sicht des TBV ist es notwendig, einen neuen gesellschaftlichen Konsens über Tierhaltung in Deutschland herzustellen. Es müsse anerkannt werden, dass Lebensmittelqualität und Tierwohl ihren Preis haben. Fakt sei, dass der Marktpreis um 25 Prozent steigen müsste, will man steigende Anforderungen der Gesellschaft erfüllen. Dieser Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und steigenden Anforderungen an die Tierhaltung muss aus Sicht der heimischen Landwirte gelöst werden. Es besteht die Hoffnung, dass mit der Vorlage des Entwurfes endlich ein geeignetes Diskussionspapier vorliegen wird.

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