Die grüne Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking aus Sachsen-Anhalt will erfahren haben, dass der Saalekreis in Sachsen-Anhalt ebenfalls ein Tierhaltungsverbot gegen einen großen Schweinezüchter verhängen will.
Konkret betroffen sei einer der Geschäftsführer der SAZA GmbH in Großkayna. Auch hier soll es mehrfach gravierende Missstände in den Schweineställen gegeben haben, so Frederking. Zuletzt berichteten die SWR-Dokumentation „Deutschlands Ferkelfabriken – Gequält, totgeschlagen und weggeworfen“ von Monika Anthes & Edgar Verheyen am 14.07.2014 Exklusiv im Ersten und am 16.12.2014 die Sendung „MDR Sachsen-Anhalt heute“ jeweils mit Bildern der Tierschutzorganisation „Animal Rights Watch“ über die Zustände in der Großkaynaer Schweinezuchtanlage.
„Es tut mir in der Seele weh, wenn ich die Bilder sehe, wenn ich wahrnehme, wie wir mit Tieren umgehen, wenn Tiere nur noch als Bioreaktoren, als Maschinen verstanden werden. Die Schweine sind in viel zu engen Kastenständen regelrecht eingequetscht, haben offene Wunden und leiden unter enormen Schmerzen. Die Tiere, die ich gesehen habe, haben zwar noch einen Stoffwechsel, aber sie haben kein Leben mehr“, so Frederking.
Gerade nach den Tierhaltungsverboten gegen Straathof und seine Anlage in Gladau ist es ihrer Ansicht nach folgerichtig, dass die Behörden genau hinschauen. Sie zeigt sich erfreut, dass der Fall Straathof anscheinend eine Kettenreaktion in Gang gesetzt habe. "Die Behörden im Saalekreis sind offensichtlich ermutigt es den Kollegen im Landkreis Jerichower Land gleich zu tun und auch konsequent zu handeln. Das begrüße ich sehr. Wenn Buß- und Zwangsgelder nicht mehr wirken, muss zum Schutz der Tiere schnell durchgegriffen werden, ohne Wenn und Aber. Tierschutzrechtliche Verstöße dürfen nicht geduldet werden. Das ist mit dem Tierschutzgesetz eindeutig geregelt. Tierschutz hat oberste Priorität“, erklärt die Landtagsabgeordnete und fordert u.a. vollumfängliche und vor allem unangekündigte Kontrollen bei Tierhaltungsanlagen. Dies sei noch lange nicht der Standard.
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