Unbekannte sabotieren auf demTruppenübungsplatz in Ohrdruf (Thüringen) den beschlossenen Fang einer Wölfin mit sechs Mischlingswelpen. Die betreuende Tierärztin sagte dem MDR, selbsternannte Tierschützer würden die aufgestellten Fallen absichtlich auslösen. Dabei bewirkten sie aber das Gegenteil ihrer Absicht, denn nur in Gefangenschaft hätten die Jungtiere eine Überlebenschance.
Das Umweltministerium betonte, man gehe davon aus, dass alle Tiere noch auf dem Bundeswehrgelände seien und man die Hybriden aus Artenschutzgründen bald fangen oder töten müsse.
Es bleibe nicht mehr viel Zeit, da die Mischlinge bald geschlechtsreif seien und die Weidesaison für Schafe und Ziegen demnächst beginne. Um die Schäfer gemäß den EU-Richtlinien entschädigen zu können, würden die Thüringer Richtlinien derzeit überarbeitet. Es seien aber weit mehr Mittel vorhanden, als bisher beantragt wurden. Die bisherigen Kosten der Wolfsjagd bezifferte das Ministerium mit etwa 100.000 Euro.
Ursprünglich war geplant, bis Anfang März die Fang-Aktion abgeschlossen zu haben. Experten gehen davon aus, dass die Mischlinge abwandern. Zuletzt wurden zwei Welpen und ihre Mutter im Februar von einer Überwachungskamera aufgenommen.