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Tierschutzbund steigt aus Schmidts Tierschutzlabel aus

Der Deutsche Tierschutzbund will das von Landwirtschaftsminister Schmidt angeschobene staatliche Tierschutzlabel nicht weiter unterstützen. Die Verzahnung des Labels mit der Initiative Tierwohl und dem Label des Tierschutzbundes ist offen. Der Bauernverband kritisiert, dass die Mehrkosten zu gering angesetzt sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Tierschutzbund will das von Landwirtschaftsminister Schmidt angeschobene staatliche Tierschutzlabel nicht weiter unterstützen. Die Verzahnung des Labels mit der Initiative Tierwohl und dem Label des Tierschutzbundes ist offen. Der Bauernverband kritisiert, dass die Mehrkosten zu gering angesetzt sind.


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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat am Dienstagnachmittag die konkreten Kriterien für das staatliche Tierschutzlabel nachgeliefert. Wenige Stunden später hagelt es Kritik bei den bisherigen Unterstützern, dem Deutschen Tierschutzbund (DTB), dem Deutschen Bauernverband (DBV) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Der Tierschutzbund will das staatliche Tierwohllabel nun nicht länger unterstützen. Das bestätigte der DTB gegenüber top agrar.


Tierschutzbund zweifelt an Ernsthaftigkeit der Initiative


Aus Sicht von Verbandspräsident Thomas Schröder hat Schmidt die Kriterien nicht ausreichend mit den Unterstützern abgestimmt. "Mit seinem öffentlichen Vorpreschen ist der Bundesminister die Gefahr eingegangen, übereilte Entscheidungen zu treffen, die mit uns und auch mit anderen Stakeholdern in keiner Weise mehr abgeglichen wurden", sagte Schröder. Das würde das Vertrauen belasten. "So schafft man keinen nachhaltigen Tierschutz im Stall und keine Planungssicherheit für umstellungsbereite Landwirte", so Schröder weiter. Der Minister habe den Label-Prozess zu spät gestartet und sich damit selbst in Bedrängnis gebracht, heißt es weiter. Der Verbandspräsident spricht von übereilten Entscheidungen und Aktivismus, die allein Wahlkampfzwecken dienten. „Der Minister hat für sich entschieden, wie er es macht, dafür muss er auch allein die Verantwortung übernehmen“, so Schröder.


Bauernverband reklamiert Verzahnung mit der Initiative Tierwohl


Offen ist bei dem staatlichen Label vor allem die im Vorfeld immer betonte Verzahnung mit den bestehenden Tierwohlinitiativen von der Initiative Tierwohl und dem Tierschutzbund. Schmidt hatte am Dienstag angekündigt, dass die Eingangsstufe seines Labels über die Kriterien der Brancheninitiative Tierwohl hinausgehen. Der Bauernverband forderte daher es müsse nun kurzfristig auch Klarheit zur Organisationsform hergestellt werden. Insbesondere sei es wichtig, dass die Möglichkeiten zur Verzahnung mit bestehenden Systemen wie der Initiative Tierwohl genutzt werden. Ohne die Nutzung solcher Synergien werde das Label große Schwierigkeiten haben, über eine Marktnische hinaus zu kommen, so der DBV.


DBV sieht Mehrkosten als zu gering angesetzt


Skeptisch ist der DBV bei den Kosten für das Label. Die vom BMEL genannten 20 Prozent Mehrkosten durch die Kriterien des Tierwohl-Labels dürften nach DBV-Einschätzung nicht ausreichen, schon gar nicht bei der Premiumstufe. Generell reagierte der DBV allerdings positiv darauf, dass es seit gestern endlich Klarheit hinsichtlich der Kriterien für das Labe für Schweinefleisch gebe. Positiv sieht der DBV außerdem, dass die Ferkelerzeugung von Anfang an einbezogen werden soll, obwohl hier die größten Hürden für die praktische Umsetzung bestehen.


Verbraucherschützer kritisieren die Kriterien als unzureichend


Den Verbraucherschützern gehen Schmidts Kriterien jedoch noch nicht weit genug. Die geplanten Tierwohlkriterien seien schwächer als die des bislang am Markt erhältlichen Labels des Deutschen Tierschutzbundes, kritisierte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) im Hamburger Abendblatt. "Wir haben uns vom Bundesminister einen Standard für ein staatliches Label gewünscht, der sich stärker am Label des Deutschen Tierschutzbunds orientiert und somit schon in der Eingangsstufe deutliche Verbesserungen für das Tierwohl bedeutet", zitiert ihn die Zeitung weiter. Aus Sicht von Müller verdiene lediglich das Premiumlabel weitestgehend seinen Namen. "Die Einstiegsstufe kann aber nur als Übergangsphase für die Tierhalter gesehen werden", so Müller. Für diese Stufe müsse im Gesetz eine Dynamik vorgesehen werden, damit sich Standards für die Tiere konsequent verbessern.

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