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Tierwohl und Umweltschutz dürfen sich nicht ausschließen

Bei der Nutztierhaltung können zwischen den Zielen Tierwohl, Tiergesundheit und Umweltschutz Spannungen entstehen. Neue Forschungsprojekte zielen darauf ab, die hohen Ansprüche in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse sollen in die Stallbauberatung einfließen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Nutztierhaltung können zwischen den Zielen Tierwohl, Tiergesundheit und Umweltschutz Spannungen entstehen. Neue Forschungsprojekte zielen darauf ab, die hohen Ansprüche in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse sollen in die Stallbauberatung einfließen.

 

Auf der 13. wissenschaftlichen Tagung „Bau, Technik und Umwelt in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung“ an der Uni Hohenheim stellen Universitäten und Hochschulen aktuelle Forschungsergebnisse vor. Es präsentierten sich in den letzten Tagen Forschungsarbeiten für eine Tierhaltung, die zunehmend Tierwohl, Tiergesundheit und Umweltschutz verbinden. Mit dabei waren ermutigende Beispiele. Das Projekt „Label fit“ zum Beispiel. „Der Tierschutzbund setzte mit seinem Tierschutzlabel neue Maßstäbe auch für die Verbraucher“, so Prof. Dr. Jungbluth, Agrartechniker vom Fachgebiet Verfahrenstechnik der Tierhaltungssysteme an der Uni Hohenheim. „Wir entwickeln und bewerten in dem Pilotprojekt tier- und umweltgerechte Haltungssysteme für Schweine und beraten Bauern, die ihre Anlagen modernisieren möchten“, so Jungbluth weiter.

Prof. Dr. Nicole Kemper von der Tierärztlichen Hochschule Hannover ging auf tiergerechte Nutztierhaltung ein: „Viele Tiere und ganz besonders Nutztiere befinden sich lebenslang in einer vom Menschen gestalteten Umgebung. Diese Umwelt muss für die Tiere tiergerecht gestaltet werden. Tiergerecht sind Haltungssysteme dann, wenn folgende drei Punkte ermöglicht werden: Tiergesundheit, Wohlbefinden und das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen.“ Dies lasse sich unabhängig von der Betriebsgröße realisieren. „Dabei ist Tiergesundheit nicht gleich Wohlbefinden“, so Dr. Kemper weiter. „Auch gesunde Tiere können in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt sein.“ Es könne zu Zielkonflikten zwischen Gesundheit und Wohlbefinden kommen.



Zu Haltungssystemen und deren Bewertung erklärte Prof. Dr. Eberhard Hartung von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Präsident des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL): „Die zukünftige Herausforderung wird sein, praxistaugliche innovative Haltungssysteme zu entwickeln, die den Anforderungen von Tier- und Umweltschutz besser gerecht werden und sich sowohl für Umbaumaßnahmen als auch Neubauten eignen.“ Darüber hinaus seien Indikatoren und Kriterien zu entwickeln bzw. zu verbessen, damit die Haltungsbedingungen – auch im Betrieb – besser beurteilt und entsprechend kontinuierlich bedürfnisorientiert angepasst werden könnten. So ließen sich die Auswirkungen unterschiedlich ausgestalteter Haltungssysteme bzw. die Veränderung einzelner Bestandteile dieser Systeme auf Tier und Umwelt klar und vergleichbar darstellen.



Die größte Herausforderung bei der Bewertung der Umweltgerechtheit von Haltungssystemen sei, dass gerade für viele neue innovative Haltungssysteme keine belastbaren Emissionsfaktoren vorhanden seien, so Prof. Dr. Hartung weiter. „Hier ist es besonders wichtig, national und international akzeptierte Emissionsfaktoren zu ermitteln.



Zur Erfassung von Tiergesundheit und Wohlbefinden könnten auch der Einsatz von Elektronik sinnvoll sein (sog. Precision Livestock Farming). „Neue Entwicklungen im Zuge der Digitalisierung bieten zusätzliche Chancen zur Verbesserung von Tierschutz und Umweltschutz sowie zum Management in einer rentablen Tierhaltung“, erklärte Prof. Dr. Jungbluth. „Als Beispiele seien genannt: die Entwicklung neuer UHF-Transponder, Sensoren zur Erfassung von Körperzuständen, Tierortung im Stall und Systeme zum Gesundheitsmonitoring.“



 

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